Die Münchner Innenstadt ist inzwischen komplett mit einem Glasfasernetz der Stadtwerke München erschlossen. Ob und wie die äußeren Stadtteile an das Netz angebunden werden, soll nun auch im Rahmen einer Onlinepetition diskutiert werden.
Der Bandbreitenbedarf in den Haushalten steigt kontinuierlich, die Branche ist sich einig: Egal, ob DSL-Anbieter oder Kabelnetzbetreiber – über kurz oder lang werden alle Häuser per Glasfaser erschlossen werden müssen. DSL-Vectoring oder auch der DOCSIS-Standard sind dabei nur Übergangslösungen hin zu einer vollständigen Glasfaser-Infrastruktur.
Von nahezu sämtlichen politischen Parteien des Münchner Rathauses wird inzwischen der weitere Ausbau des Stadtwerke-Netzes gewünscht. Auch die Stadwerke selbst bekennen sich zum stadtweiten Ausbau – wollen jedoch keinen konkreten Termin nennen. Dass es „irgendwann einmal“ vielleicht in 5 oder 10 Jahren passieren wird, damit ist den Bürgern nicht geholfen.
„Der weitere Ausbau des Münchner Glasfasernetzes ist ein unverzichtbarer Beitrag zur digitalen Infrastruktur. Bei der Bandbreitenversorgung in Deutschland gibt es allgemein Nachholbedarf, München kann sich deshalb aber nicht erlauben die Hände in den Schoß zu legen. Der Glasfaserausbau ist Bestandteil der Daseinsvorsorge 4.0“, so der Münchner Elektroingenieur und Ex-CSU-Stadtrat Dr. Georg Kronawitter.
In den ausgebauten Stadtteilen boomt inzwischen die Nachfrage. Im Mai konnte die für das Endkundenangebot zuständige Stadtwerke-Tocher M-net bereits den 100.000sten Glasfaser-Kunden begrüßen. Wie Insider berichten, kostete der bisherige Ausbau „deutlich weniger“ als prognistiziert. Trotzdem wollen die inzwischen als GmbH eigenwirtschaftlichen Stadtwerke nicht weiter in Vorleistung treten und fordern eine Mit- oder Vorfinanzierung der Ausbaukosten durch das Rathaus.
In vielen nicht ausgebauten Stadtteilen herrschen bereits Anfangszeichen des „digitalen Notstands“. Aufgrund der stetigen Nachverdichtung des Wohnraumes gibt es in einigen Straßen bereits Leitungsmangel und lange Wartezeiten wegen ausgebuchter VDSL-Ports. Das Kabel-Internet ist ähnlich wie VDSL 150 bis 210 fach überbucht.
Viele Münchner Bürger wünschen sich deshalb den raschen Glasfaserausbau. Hierzu startet nun auch die Bürgerinitiative „Glasfaserausbau München“ unter Leitung des DIGITAL FERNSEHEN-Mitherausgebers Stefan Hofmeir eine Onlinepetition.
In der kommenden Ausgabe der DIGITAL FERNSEHEN stellen wir das Glasfasernetz der Stadtwerke München, insbesondere auch den TV-Empfang darüber, in einem ausführlichen Artikel vor. [red]
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