Glasfaser bis ins Haus einziger Weg für moderne Gesellschaft?

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Bis zu 100 MBit/s und damit lediglich garantierte 50 MBit/s bis 2018 sind „viel zu wenig“, urteilt Dr. Maximilian Schenk vom Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU). Damit widerspricht er Aussagen der Bundesregierung und der Deutschen Telekom, die dieses Ziel als ausreichend bezeichnen.

Einen Vorgeschmack auf die „Gigabit-Gesellschaft“ lieferte Dr. Maximilian Schenk vom BIU, der neben vielen Branchengrößen wie Sony, Microsoft oder Nintendo auch die deutschen Online-Spielehersteller vertritt, am Rande des Sommerfests des Branchenverbands Buglas.

Der Wandel der „ältesten Kulturtechnik des Menschen“, wie Soziologen das Freizeitvergnügen des Spielens auch bezeichnen, gebe einen deutlichen Hinweis auf die digitale Entwicklung der Gesellschaft. „Die Angebote unserer Branche und unserer Mitgliedsunternehmen sind viel mehr als ‚Spiel'“, sagte Schenk. „Die Videospiel-Branche ist ein Wachstumsfaktor und Innovationsmotor.“ Beispielhaft seien die Goodgame Studios in Hamburg, die ihre Mitarbeiterzahl in kurzer Zeit von 400 auf 1 300 mehr als verdreifachen konnten. Viele technische Fortschritte seien ohne die Spieleindustrie zudem undenkbar: „Selbst die Automobil-Industrie orientiert sich bei Anwendungen an Videospielen.“
 
Da der Trend zu länderübergreifenden nutzergenerierten Spielewelten über das Internet weiter wachse, sei eine qualitativ gute Internetanbindung mit hohen Upload-Raten wichtig. „Das bietet vor allem die Glasfaser“, betonte Schenk. Dass man in Deutschland auf dem Gebiet deutlichen Nachholbedarf habe, musste der Verbandsexperte bereits persönlich erfahren: „Es ist ein schlechtes Signal, wenn ausgerechnet ein Verband wie wir in Sichtweite des Bundeskanzleramts in Berlin wegen fehlender Breitbandanbindung keine Geschäftsstelle eröffnen kann.“
 
Das Breitbandziel der Bundesregierung kritisierte er entsprechend: „50 Megabit bis 2018 sind viel zu wenig – dieser politische Kompromiss führt die Digitale Agenda der Bundesregierung ad absurdum und ist weder für die deutsche Digital-Industrie noch für die Nutzer ausreichend.“
 
Ähnliche Erfahrungen hatte auch Andreas Winiarksi von Rocket Internet gemacht, der in der Hauptstadt ebenfalls auf der vergeblichen Suche nach gut angebundenen Räumlichkeiten war: „Bitte sorgen Sie dafür, dass ich bald auch in Berlin schnelles Internet nutzen kann.“ Für ihn und die von der Gesellschaft betreuten Start-ups sei die Datenautobahn längst mehr als ein Geschäftsfeld: „Das Internet befreit – es ist ein Lebensgefühl und eine Geisteshaltung.“ Viele positive Entwicklungen seien ohne das weltweite Datennetz undenkbar: „Digitale Geschäftsmodelle der Zukunft brauchen unbedingt Hochleistungsnetze.“[th]

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63 Kommentare im Forum
  1. Dann sollten die krähenden Vögel (BIU-Mitglieder) auch Server und eigene Internet-Anbindungen betreiben, die alle Patches mit 100 MBit/Sec an die Kunden ausliefert, und nicht die Download-Bandbreiten künstlich auf IHRER Seite beschränken, um Server Kosten zu sparen. Es muss nach dieser Forderung auch verlangt werden können daß die Patches auch für Millionen von Spielern parallel mit voller Bandbreite gleichzeitig ausgeliefert werden können...
  2. AW: Glasfaser bis ins Haus einziger Weg für moderne Gesellschaft? Die Politik plant nur bis zum Ende der Legislaturperiode und da sind in der Tat 50 Mbit/s ausreichend. Würde man mal für die nächsten 20 Jahre planen, so wäre ein FTTH Ausbau die einzige, richtige und vorallem nachhaltige Planung.
  3. AW: Glasfaser bis ins Haus einziger Weg für moderne Gesellschaft? Hmm, in der Nachkriegssiedlung an der Peripherie eines 10000 Einwohnerdorfes in der mein Elternhaus steht werden jetzt die Straßen nach 50 Jahren grundsaniert. In der Bürgerversammlung, die über die auf die Anlieger zukommenden Kosten, und Varianten der Planung informieren sollte, wurde erklärt, daß auf jeden Fall Leerrohre für Glasfaser unter die Straße kommen sollen. Der Kanal soll hingegen nicht saniert werden.... Ich denke, Leerrohre in solche Situationen einzuziehen ist inzwischen üblich. Dann ist alles weitere später deutlich einfacher...
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