Nachdem Germany’s Gold 2013 gescheitert ist, arbeiten mehrere deutsche Produktionsfirmen sowie die ARD offenbar an einem neuen Anlauf für eine deutsche Video-Plattform. Das Bundeskartellamt hält sich zu dem Projekt noch bedeckt, eine formelle Anmeldung liege auch noch nicht vor.
Germany’s Gold ist 2013 zwar an den Einwänden des Bundeskartellamts gescheitert, doch aufgegeben haben die Beteiligten ihre Idee einer deutschen Video-Plattform in Internet deswegen nicht. Bereits kurze Zeit später war von der Suche nach einer Alternative die Rede, in der vergangenen Woche hat das Thema nun wieder neues Feuer gefangen. Denn offenbar arbeiten bereits mehrere deutschen Prduktionsfirmen an einem neuen Projekt, mit dem eine deutsche Video-on-Demand-Plattform doch noch auf die Beine gestellt werden könnte.
Der wohl entscheidende Unterschied zu Germany’s Gold ist dabei der Umstand, das zwar die ARD wieder mit an Bord sein soll, das ZDF allerdings nicht. Diese Veränderung könnte dabei entscheidend dafür sein, ob das neue Projekt die Zustimmung der Kartellwächter bekommt, denn genau an dieser ist Germany’s Gold damals gescheitert. Die Behörde hatte im Frühjahr 2013 bemängelt, dass ARD und ZDF sich bezüglich Angebot und Preisen absprechen müssten und damit nicht mehr als Wettbewerber auftreten, so wie sie es müssten. Dies könne nur gewährleistet werden, wenn sich die Sender auf eine rein technische Zusammenarbeit beschränken würden. Da die Verantwortlichen unter diesen Vorgaben aber kein Konzept mit wirtschaftlicher Perspektive finden konnten, haben sie das Projekt im Herbst 2013 begraben.
Mit der Beschränkung auf eine Kooperation mit der ARD könnte dieses Problem nun gelöst werden, immerhin ginge die neue Plattform unter einer anderen Ausgangssituation an den Start. Ob sich dadurch auch die kartellrechtliche Lage für das Projekt einer deutschen Video-Plattform ändert, ist allerdings unklar. Das Bundeskartellamt hält sich zu diesem Thema noch sehr bedeckt. Wie Pressesprecher Kai Weidner auf Anfrage von DIGITAL FERNSEHEN mitteilte, könne man dazu derzeit keinerlei Einschätzung abgeben. Auch hinsichtlich erster Vorgespräche zwischen der Behörde und den beteiligten Firmen schweigt das Bundeskartellamt.
Ein konkretes Arbeitsthema ist die geplante Video-Plattform in Bonn jedenfalls noch nicht. Eine formelle Anmeldung für ein solches Projekt liegt der Bonner Behörde nicht vor, so Weidner weiter. [fm]
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