„Newtopia“-Offensive bei Sat.1: Das neue TV-Experiment des Senders soll im kommenden Jahr nicht nur täglich im Fernsehen zu sehen sein, sondern auch online – und das gleich rund um die Uhr. Denn Sat.1 will „Newtopia“ ins Internet streamen.
Für Sat.1 hängt im kommenden Jahr viel von „Newtopia“ ab: Als DAS neue große Sozial-Experiment angekündigt, soll die TV-Show zum großen Zugpferd für den Privatsender werden, ganz so, wie es vor Jahren „Big Brother“ für RTL2 war. Kein Wunder also, dass Sat.1 sich nun darum bemüht, seinen neuen Hoffnungsträger möglichst breit für das anvisierte Publikum aufzustellen. Denn der Privatsender wird das Experiment nicht nur über eine tägliche Sendung in sein lineares Programm integrieren, sondern will „Newtopia“ auch als Livestream im Netz anbieten – und das rund um die Uhr.
Die Genehmigung dafür hat der Sender auch schon bekommen, denn wie die zuständige Bayerische Landeszentrale fur neue Medien (BLM) am Donnerstag mitteilte, wurde Sat.1 von Seiten der Medienwächter erlaubt, das Angebot „Newtopia Livestreams“ bundesweit linear im Internet zu verbreiten. Die Genehmigung gilt dabei ein Jahr ab dem Start der Sendung, endet aber spätestens am 31. Oktober 2016. Wann „Newotopia“ genau starten wird, hat Sat.1 bisher nicht bekannt gegeben.
Mit den Livestreams will Sat.1 die einstündige TV-Sendung, die täglich zu sehen sein soll, im Internet begleiten. Dabei sollen 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche Aufnahmen von „Newtopia“-Gelände in Brandenburg live ins Internet übertragen werden. Die BLM hat das Vorhaben zwar nun abgesegnet, doch die Zustimmung der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) und der Kommission fur Zulassung und Aufsicht (ZAK) stehen noch aus.
Ob die Unterstützung durch Livestreams dem Format am Ende hilft, beim Publikum Erfolg zu haben, bleibt abzuwarten. Bisher hat die Sendung vor allem mit Negativ-Schlagzeilen auf sich Aufmerksam gemacht. So hatte Sat.1 zuletzt den Namen der Show, die eigentlich „Utopia“ heißen sollte, in „Newtopia“ geändert, um weiteren Klagen aus dem Weg zu gehen. Zuvor hatte nämlich das Unternehmen Utopia eine einstweilige Verfügung gegen die Sendung erwirkt, da man fürchtete, dass durch die Namensgleichheit der eigene Ruf geschädigt wird. Auch aus den USA kamen keine guten Zeichen. Dort wurde das Format wegen zu schlechter Quoten nach nur zwei Monaten abgesetzt – geplant war es für ein ganzes Jahr. [fm]
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