Indiegames sind in, doch nicht immer steckt hinter jeden frischen Idee ein spielenswertes Konzept. „Sound Shapes“ für Sonys PS3 und PS Vita dagegen beides: Es ist kreatives Musiktool und motivierender Platformer in einem.
Neue Spielideen muss man in Zeiten des Shooter-Einerleis zwar auch auf der anstehenden Gamescom mit der Lupe suchen, doch Titel wie „Sound Shapes“ (ab 15. August im PSN) beweisen, dass kreative Konzepte Spaß machen und gleichzeitig die Kreativität fördern können. Außerdem ist der Titel die dringend benötigte Vitaminspritze für Sonys angeschlagene PS Vita, die bis auf wenige Ausnahmen (z.B. „Gravity Rush“) noch viel zu selten auf hochkarätige Exklusivtitel bauen kann. Sound zum Anfassen
Auf den ersten Blick navigieren Sie in simpler Platformer-Manier eine kleine Kugel durch mit Fallen gespickte Level. Durch Springen und dem Entlangrollen an allen verfügbaren Levelstrukturen bahnen Sie sich Ihren Weg bis zum Ziel: so weit, so normal. Lauschen Sie allerdings den Klängen, während Sie durch die Umgebung rollen, werden Sie schnell feststellen, dass sich Gegner in einem vorgegebenen Takt bewegen und Ihre Aktionen gleichfalls musikalische Konsequenzen nach sich ziehen. Das Geschehen wird dabei aber niemals frustrierend, denn in echter Abhängigkeit stehen die Musik und Ihre Eingaben nicht.Live-Album
Bevor Sie Ihre Geschicklichkeit in den abwechslungreichen Levels testen, wählen Sie aus einer Art Albensammlung die nächste Herausforderung aus. Das Besondere: Mehrere Level wurden mit Unterstützung von bekannten Musikern designet. So erwartet Sie ein Wiedersehen mit „Superbrothers Sword & Sworcery“ samt Klängen von Jim Guthrie und fantastisch gestaltete Level von Pyramid Attack mit der Musik von Beck. Sollte Ihnen auch das noch nicht reichen, können Sie im intuitiven Editor eigenständig Musikstücke und somit auch Level erstellen, vorausgesetzt, Sie haben die Bauteile vorher freigespielt.
Der Editor ist gleichzeitig der größte Zeitfresser, denn derart spielerisch durfte Musik noch nie komponiert werden. Je höher Sie z.B. Objekte setzen, desto höher ist gleichzeitig der Ton. Dieser Zusammenhang zwischen Gameplay und Sound macht letztendlich den größten Reiz von „Sound Shapes“ aus. Wer Musik mag, wird „Sound Shapes“ deshalb lieben.
Als perfekte Ergänzung zu den Messeneuheiten der Gamescom präsentiert der Auerbach Verlag das brandneue Magazin q.art. In der Erstausgabe erleben Sie die faszinierende Welt der Videospiele in atemberaubender Bildsprache und Druckqualität. q.art ist ab dem 17.8. nur am Kiosk oder unter www.heftkaufen.de erhältlich.
[Christian Trozinski]
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