Am Samstag endete die Gamescom mit einem Besucherrekord. Auch die Politik adelte die Spielemesse. Kritik an der Video- und Computerspiel-Branche kam aus den Reihen der CSU.
Nach Angaben der Koelnmesse endete am Samstag die Gamescom 2017 mit einem Besucherrekord. Aus 106 Ländern waren mehr als 350000 Besucher gekommen. Dass Video- und Computerspiele längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind, zeigte vor allem der Besuch der Kanzlerin. Digitale Spiele seien „Kulturgut, Innovationsmotor und Wirtschaftsfaktor von allergrößter Bedeutung“. Und für die Branche hatte sie ebenfalls lobende Worte, als sie diese als „starken Pfeiler der deutschen Wirtschaft“ bezeichnete. Der Boom der Minispiele
Doch nicht nur Frau Merkel nutzte die Messe für ihren Auftritt. Mehr als 150 Politiker aller großen Parteien, besuchten die Gamescom 2017. Ob dafür auch die bevorstehende Bundestagswahl und die Jagd nach Stimmen der Jungwähler verantwortlich ist, sei dahin gestellt. Aber auch wenn die Branche sich im politischen Aufwind befindet, gibt es doch heftige Kritik.
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Marlene Mortler (CSU) erklärte: „Die Digitalisierung ist eine Riesenchance für unsere Gesellschaft. Wir müssen aber zur Kenntnis nehmen, dass die Digitalisierung auch Folgen hat, auf die wir reagieren müssen.“ Es geht dabei um die suchtfördernden Elemente von Spielen. So ist laut Krankenkassen-Studie DAK-Gesundheit von 2016 jeder zwölfte männliche Jugendliche zwischen 12 und 25 Jahren von Computerspielen abhängig.
Schon im Jahr 2016 bat die Drogenbeauftragte die Branche, dazu Stellung zu beziehen und Vorschläge zur Bekämpfung der Suchtgefahr zu machen. Es kam keine Reaktion. „Ich kann daraus nur schließen, dass die Branche kein sonderliches Interesse hat, besser vor Suchtgefahren zu schützen“, so Mortler.
[tk]
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