Wenn im August die Gamescom wieder ihre Tore öffnet, werden wieder Hunderttausende Spiele-Fans in Köln erwartet. Die Messe hat dabei ihren Stempel als Nerd-Treffpunkt längst abgestreift. In diesem Jahr stehen dabei die Themen Virtual Reality und E-Sport im Fokus.
Die Gamescom in Köln wächst in diesem Jahr weiter und wird internationaler. Vom 17. bis zum 21. August werden mehr als 800 Aussteller aus rund 50 Ländern erwartet, sagte Katharina Hamma, Geschäftsführerin der Koelnmesse am Donnerstag in Berlin. Damit erreiche die Computer- und Videospielemesse Rekordmarken bei Größe und Internationalität. Vergangenes Jahr kamen 800 Aussteller aus 40 Ländern nach Köln. Mit einem umfangreichen Rahmenprogramm will die Messe alle Aspekte rund um das Gaming abdecken. Allerdings verzichten Branchengrößen wie Microsoft, Sony und EA darauf, Neuheiten auf Pressekonferenzen anzukündigen. Sie sind aber mit Ständen in Köln vertreten.
„Die Gamescom ist das weltweit größte Event für Computer- und Videospiele und Europas führende Businessplattform der Games-Indfustrie“, sagte Hamma. Die Messe werde von vielen weiteren Veranstaltungen wie dem Entwickler-Kongress GDC Europe oder dem Gamescom City Festival in der Kölner Innenstadt flankiert. Insgesamt würden in der Messe-Woche rund 500 000 Besucher in Köln erwartet.
In den vergangenen Jahren habe sich die Gamescom von einer Computer- und Videospielemesse zu einem 360-Grad-Event entwickelt, sagte Maximilian Schenk, Geschäftsführer des Branchenverbands BIU. „Die Gamescom ist heute ein Lifestyle-Event.“ Technologien aus der Branche strahlen in viele andere Bereiche aus. Virtuelle Realität (VR), eines der Schwerpunktthemen, sei beispielsweise eine weitere Erfindung aus der Games-Branche, die auch im Entertainment, der Technologie-Branche, im Filmgeschäft oder der Industrieproduktion an wachsender Bedeutung gewinne.
2016 gilt als das Jahr der virtuellen Realität. Erste VR-Brillen, mit denen der Nutzer in eine komplett virtuelle Umgebung eintauchen kann, sind bereits verfügbar. Im Oktober will auch Sony seine Playstation VR auf den Markt bringen – und wird sie mit Sicherheit auch in Köln dabeihaben. Außerdem stünden viele Spiele kurz vor der Markteinführung, sagte Schenk. Diese könnten auf der Gamescom von den Besuchern schon im Vorfeld angespielt werden. So manche böten selbst für Profis einzigartige Spielerlebnisse.
Der E-Sport ist ein weiterer Schwerpunkt der Messe. E-Sport-Spiele erreichten inzwischen ein Zig-Millionen-Publikum und hätten die Reichweite klassischer Sportarten längst überholt, sagte Schenk. Auch die Spieler selbst als Bestandteil und Gestalter des Mediums will die Messe in diesem Jahr ins Rampenlicht rücken. Das zeichne die gesamte Branche aus, sagte Schenk. So beeinflussten die Spieler etwa mit der Teilnahme an Betatests, der Finanzierung über Crowdfunding-Projekte oder über das eigenständige Mitprogrammieren vielfach die Entwicklung und Gestaltung neuer Titel.
Die Gamescom findet vom 17. bis zum 21. August in Köln statt. Der erste Tag ist Fachbesuchern vorbehalten, danach ist die Messe für alle Privatbesucher geöffnet. Diesjähriges Partnerland ist die Türkei. [dpa/fs]
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