
Brüssel – Die EU-Kommission hat einen Beschluss zur Festlegung harmonisierter technischer Regeln zur Zuweisung von Funkfrequenzen im 800-Megahertz-Band erlassen. Damit sollen Störungen vermieden und das drahtlose Internet gefördert werden.
Die EU-Vorschriften zu Hochgeschwindigkeits-Internetdiensten sollen laut EU-Mitteilung harmonisiert werden. Mit einem Beschluss zur Zuweisung von Funkfrequenzen im 800-Megahertz-Band will die EU die funktechnischen Störungen vermeiden und so einen Beitrag zur Einführung drahtloser Hochgeschwindigkeits-Internetdienste leisten, indem die Frequenzen für diese geräumt werden.
In mehreren Mitgliedstaaten werden Frequenzen im 800-Megahertz-Band als Teil der sogenannten „digitalen Dividende“ frei, die sich aus dem Übergang vom analogen zum digitalen Fernsehen ergibt. Wenn Mitgliedstaaten beschließen, den bestehenden Frequenzplan für den Rundfunk zu ändern, sollen sie nach Willen der EU nun unverzüglich die neuen Regeln anwenden, um diese Frequenzen für drahtlose Breitbandanwendungen verfügbar zu machen.
Der Beschluss stelle für die Mitgliedstaaten noch keine Verpflichtung dar, das Frequenzband 790-862 Megahertz für elektronische Kommunikationsdienste frei zu machen. Die Kommission erwäge jedoch einen entsprechenden Vorschlag im Rahmen des anstehenden frequenzpolitischen Programms.
„Dieser Beschluss ebnet den Weg für die Verwirklichung innovativer Breitbandtechnologien und für die Deckung der rasch wachsenden Nachfrage nach Drahtlosdiensten“, so die zuständige EU-Kommissarin Neelie Kroes. Wenn Europa dabei zusammenarbeite, könne es wirtschaftliche Impulse in einer Größenordnung von bis zu 44 Milliarden Euro geben.
Nach Willen der EU sollen die Frequenzen vor allem für drahtlose Breitbandanwendungen, wie den Mobilfunk der 4. Generation, genutzt werden. Die Kommission nannte in diesem Bezug LTE und Wimax als Beispiele. [mg]
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