Apple-Chef Tim Cook holt zum Schlag gegen Internet-Konkurrenten wie Google aus: Zwar seien kostenlose Online-Dienste für Nutzer schön, doch ob diese es Wert seien, das massenhaft Daten gesammelt und für Werbezwecke verkauft werden, sei fraglich.
Apple-Chef Tim Cook verschärft seine Attacken gegen Internet-Unternehmen, deren Geschäftsmodell auf der Auswertung von Nutzerdaten basiert. Der Apple-Rivale Google hatte zuvor einen neuen kostenfreien Foto-Dienst eingeführt. Diese „sogenannten kostenlosen Angebote“ mögen Nutzern zwar gefallen, sagte Cook bei einem Videoauftritt auf einer Veranstaltung der Datenschutz-Organisation Epic. „Aber wir glauben nicht, dass sie es wert sind, dass Ihre E-Mail, Ihre Suchanfragen-Geschichte und jetzt sogar die Fotos ihrer Familie nach Daten durchstöbert und für Gott weiß welche Werbezwecke ausverkauft werden“, wurde Cook am Dienstag von den Technologie-Blogs „The Verge“ und „TechCrunch“ zitiert.
Cook nannte zwar keine Firmennamen, aber der Satz ist als direkter Hinweis auf Google zu verstehen. Der Internet-Riese hatte vor wenigen Tagen auf seiner Entwicklerkonferenz einen Foto-Dienst präsentiert, bei dem man kostenlos unendlich viele Bilder hochladen kann, die dann von Googles Software geordnet werden. Der Google-Dienst kann etwa Gesichter, Gegenstände, Ereignisse wie eine Hochzeit oder Geburtstagsfeier oder Orte erkennen.
Google hat sich bislang nicht dazu geäußert, ob und wie mit man dem Angebot Geld verdienen will. Der Speicherplatz und die Rechenleistung für die Analyse der Bilder dürften bei Google erhebliche Kosten verursachen. Apple bietet selbst einen Online-Dienst für Fotos an, bei dem nur fünf Gigabyte Speicherplatz kostenlos sind. Für 500 GB verlangt Apple zehn Euro im Monat, für ein Terabyte 20 Euro im Monat.
Cook hatte schon vorher eine Linie gezogen zwischen Apple, das sein Geld mit dem Verkauf von Geräten wie das iPhone verdient, und Firmen, bei denen der Nutzer mit seinen Daten das Produkt sei. Das hatte unter anderem Kritik von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg ausgelöst. Das größte soziale Netzwerk finanziert fast ausschließlich über Werbeeinnahmen. [dpa/fm]
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