Fitnessarmband, Smart Watch und Co.: Nutzer sorgen sich um Daten

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Wie eine Umfrage im Auftrag der Deutschen Telekom ergab, stehen viele Kunden der völligen Vernetzung durch Smart Watch, Fitnessarmband oder vernetzter Haustechnik noch zurückhaltend gegenüber. Fast die Hälfte möchte selbst entscheiden, welche Daten registriert werden. Auch die Angst vor Missbrauch ist vorhanden.

Menschen in Deutschland stehen Fitnessarmbändern oder vernetzter Haustechnik noch zurückhaltend gegenüber. Viele Menschen wollen selbst entscheiden, welche Daten über sie aufgezeichnet und ausgewertet werden, wie eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Deutschen Telekom zeigt. Das spielt etwa bei einer vernetzten Heizung eine Rolle, die man per App steuern kann. „Ich möchte nicht, dass registriert wird, wann ich zu Hause bin und wann nicht“, befanden 42 Prozent der Befragten. 38 Prozent gaben an, dass sie ihre Heizung selbst einstellen wollen. Ein Viertel hat Sorge, dass die Daten in falsche Hände geraten.

Zudem geht die Hälfte der Befragten davon aus, dass die Anschaffung solcher Geräte teuer sei. Auf der Elektronikmesse IFA im vergangenen Jahr berichteten Anbieter von einem zögerlichen Absatz. Sie versprechen, dass sich die Investitionskosten in eine „smarte Heizung“ schnell wieder über Einsparungen beim Energieverbrauch bezahlt machen.
 
Bei Fitnessarmbänder, die Herzschlag oder Blutdruck messen können, zeigt sich ein gespaltenes Bild. Solche Armbänder könnten beispielsweise Daten direkt an einen Arzt schicken. Hersteller von Medizintechnik preisen diesen Punkt: Ärzte könnten automatische Warnungen erhalten, wenn Blutdruck oder Herzschlag von der Norm abweichen. Das sehen der Umfrage zufolge 42 Prozent der Menschen positiv. Doch ebenso viele wollen selbst bestimmen, welche Daten sie ihrem Arzt zeigen. Sie wollen nicht, dass die Daten automatisch an die Arztpraxis übertragen werden. Die Hälfte der Menschen bezweifelt, dass die Messungen überhaupt richtig funktionieren.
 
Die Werbung von Unternehmen für ihre vernetzte Zukunftsvision zeigt bisher wenig Wirkung. Als „Internet der Dinge“ wird die Vernetzung von Alltagsgegenständen angepriesen – doch kaum ein Bürger kann mit diesem Begriff etwas anfangen. 88 Prozent der Befragten gaben an, noch nie davon gehört zu haben.
 
Auch die Variante „Industrie 4.0“, die gerne von deutschen Politikern bemüht wird, hörten 82 Prozent der Befragten zum ersten Mal. Selbst von denjenigen, die die Begriffe schon einmal gehört hatten, konnten viele die Bedeutung nicht korrekt oder gar nicht erklären.
 
Mit dem „Internet der Dinge“ ist gemeint, dass immer mehr Geräte mit dem Netz verbunden werden – wie eben Sportarmbänder oder Hausgeräte. Waschmaschine oder Heizung können so über Apps gesteuert werden. Der Begriff meint aber auch, dass Geräte sich mit Hilfe von Sensoren und Informationen aus dem Netz selbst steuern. Dann könnte die Heizung automatisch hochdrehen, wenn der Online-Wetterbericht eine Kaltfront vorhersagt, oder Autos könnten über Stausensoren während der Fahrt die Route anpassen. Von diesen Möglichkeiten haben viele Menschen schon gehört, wie die Umfrage zeigt. Sie verbinden sie aber nicht mit dem Fachbegriff. [dpa/ag]

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9 Kommentare im Forum
  1. AW: Fitnessarmband, Smart Watch und Co.: Nutzer sorgen sich um Daten Braucht man denn so etwas Unbedingt ??? Obwohl manches Praktisch sein kann --wenn der Puls über 200 ist werden gleich die Angehörigen und ein Bestattungsunternehmen Informiert .
  2. AW: Fitnessarmband, Smart Watch und Co.: Nutzer sorgen sich um Daten Man fragt sich ja wie die Menschheit bis heute ohne ausgekommen ist Und dieses herumgeheule wegen der Daten ist doch völlig unbegründet denn wir haben doch nichts zu verstecken
  3. AW: Fitnessarmband, Smart Watch und Co.: Nutzer sorgen sich um Daten Das eine kommt doch nach dem andere
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