Fake News: Facebook will weiterhin keine Inhalte löschen

11
88
Bild: © Victoria - Fotolia.com
Bild: © Victoria - Fotolia.com

Zwar will Facebook eine härtere Gangart gegen Fake News einschlagen, selbst Inhalte löschen will das soziale Netzwerk allerdings weiterhin nicht. Dennoch stehle sich Facebook nach Meinung seiner Geschäftsführerin Sheryl Sandberg nicht aus seiner Verantwortung.

Trotz harter Kritik will sich Facebook auch in Zukunft nicht selbst um das Löschen gefälschter Nachrichten kümmern, sondern externe Experten damit beauftragen. Angesichts von 1,79 Milliarden monatlichen Nutzern verfolge das größte soziale Netzwerk eine klare Linie, sagte Geschäftsführerin Sheryl Sandberg der „Bild“-Zeitung (Dienstag): „Wir wollen nicht entscheiden, was die Wahrheit ist. Und ich glaube, niemand will, dass wir das tun. Also müssen wir mit Dritten zusammenarbeiten, die Experten sind.“ Als Beispiel nannte sie das kürzlich vorgestellte „Facebook Journalism Project“, das auf Zusammenarbeit mit Medienunternehmen und Journalisten abzielt.

Sandberg wies den Vorwurf zurück, Facebook stehle sich im Kampf gegen „Fake News“ aus der Verantwortung: „Wenn wir sagen, dass wir das nicht selber übernehmen können, bedeutet das aber nicht, dass wir keine Verantwortung übernehmen wollen. Wir übernehmen Verantwortung.“
 
Facebook hatte am Sonntag angekündigt, im Jahr der Bundestagswahl auch in Deutschland härter gegen die Verbreitung gefälschter Nachrichten vorzugehen. Als Partner soll das Recherchezentrum Correctiv von Nutzern gemeldete Inhalte prüfen und gegebenenfalls als zweifelhaft kennzeichnen. Im US-Wahlkampf hatten sich in großem Stil Falschmeldungen über das Netzwerk ausgebreitet. Nicht wenige werteten dies als wahlentscheidend zugunsten des Republikaners Donald Trump.
 
Auf die Frage, ob Facebook entscheidenden Einfluss auf die Bundestagswahl haben werde, antworte Sandberg: „Nein. Wir – und das ist wirklich wichtig – entwickeln eine Technologie, die es den Menschen ermöglicht, zu teilen. Wir schreiben keine Artikel. Wir bearbeiten keine Artikel.“[dpa/kw]

Bildquelle:

  • Technik_Web_Artikelbild: © Victoria - Fotolia.com
11 Kommentare im Forum
  1. Facebook hatte am Sonntag angekündigt, im Jahr der Bundestagswahl auch in Deutschland härter gegen die Verbreitung gefälschter Nachrichten vorzugehen. Als Partner soll das Recherchezentrum Correctiv von Nutzern gemeldete Inhalte prüfen und gegebenenfalls als zweifelhaft kennzeichnen. Ausgerechnet „Correctiv“ soll Facebook von Falschmeldungen befreien? Da wird doch der Bock zum Gärtner gemacht! - www.NachDenkSeiten.de Schon interessant, wer entscheiden soll, was Fakenews sind. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass die vollkommen unabhänging ihre Entschdeidungen treffen werden.
  2. Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Für den Inhalt der Nachricht, ist doch der verantwortlich, der sie einstellt, und der ist doch nicht anonym! Wer also Fake-News verbreitet, kann doch ganz normal ermittelt, angeklagt und verurteilt werden, oder nicht? Was gibt es für Lügen? Einmal Zunge abschneiden? ...Ach ne, die Zeiten sind wohl vorbei. Was gibt es eigentlich heute dafür?
Alle Kommentare 11 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum