Im Rahmen einer Recherche über Kindesmissbrauch hatten zuerst Reporter der BBC anstößige Inhalte bei Facebook gemeldet. Dort forderte man Beweise. Das Versenden des Materials wiederum zeigte Facebook dann bei der Polizei an.
Der Vorgang mutet ein wenig seltsam an. BBC-Reporter melden bei Facebook insgesamt 100 Inhalte, die in Zusammenhang mit Kindes- missbrauch stehen. Nur 17 davon löscht das Unternehmen, mit dem Verweis, dass es sich bei den restlichen 83 offensichtlich pädophilen Posts nicht um Verletzungen der Unternehmensstandards handelt, wie die „Zeit“ berichtet.
Als die Reporter aus eben diesen Standards zitieren, dass „Inhalte, die mit sexueller Gewalt und Ausbeutung drohen oder diese unterstützen, […] entfernt“ werden, fordert Facebook die exakten Adressen für alle betroffenen Posts an. Die BBC-Reporter lassen dem Unternehmen jedoch das gesamte Beweismaterial, inklusive Fotos zukommen. Da das Versenden solcher Inhalte in Großbritannien illegal ist, zeigt der Social-Media-Gigant daraufhin die Mitarbeiter der BBC an.
Was denen nun droht steht noch nicht genau fest. Die Vorgehensweise von Facebook ist jedoch zwiespältig. Zwar handle das Soziale Netzwerk sehr genau nach britischem Recht, wird allerdings den eigenen Standards nur ungenügend gerecht, wie die BBC-Recherchen aufdecken. [bey]
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