Der Umgang von Facebook mit Hasskommentaren und die schleppende Löschpraxis steht weiter im Zentrum der Kritik. Auch das Bundesjusitzministerium ist mit dem Verhalten des sozialen Netzwerks unzufrieden und verlangt mehr Unterstützung durch Facebook.
Fast ein Jahr ist der Beginn der Flüchtlingswelle in Deutschland her, die Unzufriedenheit in der Bevölkerung wird in besonderem Maße auch im Internet und vor allen den sozialen Netzwerken kommuniziert. Die teils drastischen Hasskommentare werden vor allem von Facebook nur schleppend entfernt, obwohl sie von Lesern angezeigt werden. Das brachte und bringt dem sozialen Netzwerk weiterhin viel Kritik ein, auch von der Politik. So verlangt das Bundesjustizministerium deutlich mehr Transparenz.
In einem Interview mit dem NDR-Magazin „Zapp“ stellte Gerd Billen, Staatssekretär im Bundesjustizministerium, fest: „Wir wissen, dass in Deutschland Mitarbeiter für Facebook arbeiten. Was die im Einzelnen tun, das wissen wir nicht.“ Dabei hatte Facebook Anfang des Jahres mit Arvato einen Diensleister beauftragt, die freiwillig vereinbarte Selbstkontrolle umzusetzen.
Wie und in welchem Maße dies passiert, darüber schweigt sich das soziale Netzwerk sowohl gegenüber den Medien als auch der Justiz aus. Dies wirkt sich auch auf die Arbeit der „Task Force zum Umgang mit rechtswidrigen Hassbotschaften im Internet“ aus, der Billen vorsteht. Deswegen fordert der Staatssekretär bei „Zapp“: „Was wir wissen möchten ist, wie viele Beschwerden gehen ein und wie wird den Beschwerden nachgegangen.“[buhl]
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