Der frühere Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Gerhard Schindler, sieht Gefahren bei einer Beteiligung des chinesischen Unternehmens Huawei am Ausbau des schnellen Mobilfunknetzes.
„Es gibt Risiken, die mit 5G und einer möglichenBeteiligung von Huawei daran verbunden sind“, sagte Schindler dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Mittwoch). Wer die neue Technologie bereitstelle, der sei auch „in der Lage, Kommunikationsinhalte abzugreifen“.
Das zweite Risiko sei die Betriebssicherheit. „Die Technologie von Huawei ist anderthalb bis zwei Jahre weiter als unsere“, erläuterte Schindler. „Wir sind also gar nicht in der Lage, zu beurteilen, was da eingebaut wird. Es sind daher Szenarien denkbar, dass im Krisenfall unser Netz abgeschaltet wird, worauf wir nicht vorbereitet sind.“
Huawei gehört zu den größten Anbietern der 5G-Mobilfunktechnik, die deutlich schnellere Datenübertragungsraten bringen soll. In den USA und auch in Deutschland sind die Chinesen aber zuletzt wegen Sicherheitsbedenken rund um Datennetzwerke unter Druck geraten. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte vergangene Woche von China Sicherheiten für den Einsatz von Huawei-Technik beim Ausbau des schnellen 5G-Mobilfunknetzes in Deutschland verlangt.
Ex-BND-Chef Schindler warnte außerdem, dass derjenige, der jetzt 5G bereitstelle, nahezu zwangsläufig auch die nächsten Mobilfunk-Generationen bereitstellen werde. „Wir würden also in eine strategische Abhängigkeit von China hinein rutschen. Das alles sollte man berücksichtigen, wenn man diese Entscheidung trifft.“
Vergangene Woche war bekanntgeworden, dass die Bundesregierung beim Ausbau des schnelle Mobilfunknetzes mit Blick auf auch Huawei die allgemeinen Sicherheitsanforderungen verstärken will. [dpa]
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