Neben der Quote für die großen Streamingdienste will die EU Netflix, Amazon Instant Video und Co. auch eine Steuer auferlegen, die eine finanzielle Beteiligung an der europäischen Filmwirtschaft erzwingt.
Die Europäische Kommission will die Richtlinien für Streamingdienste deutlich verschärfen. Wie das US-Politikmagazin „Politico“ berichtet, ist neben der Quote an europäischen Filmen und Serien im Angebot von Netflix, Amazon Instant Video und Co. auch eine Steuer in Planung, mit der die US-amerikanischen Anbieter einen Anteil zur Unterstützung der europäischen Filmindustrie leisten sollen.
Laut dem Entwurf für eine derartige Richtlinie, der dem US-Politikmagazin vorliegen soll, soll EU-Mitgliedsstaaten die Möglichkeit eingeräumt werden, von Video-on-Demand-Anbietern Beiträge zur finanziellen Unterstützung der einheimischen Filmwirtschaft zu fordern. Diese können dabei sowohl in Form von Direktinvestitionen als auch als Abgaben an den nationalen Filmfonds erstattet werden. Der vorliegende Entwurf ist der Teil der EU-Strategie zum digitalen Binnenmarkt, mit der die EU die Gesetzeslage den aktuellen Bedingungen des Marktes anpassen will.
Daneben will die EU Netflix und Amazon Instant Video dazu bringen, 20 Prozent an europäischen Produktionen in ihr Angebot aufzunehmen. Damit soll für faire Wettbewerbsbedingungen zwischen internationalen Playern und nationalen Anbietern gesorgt werden. Vorangetrieben werden soll das Vorhaben nach Informationen von „Politico“ von Frankreich, das sich im medialen Bereich schon lange für nationale Förderung einsetzt, unter anderem mit einer speziellen Musikquote im Hörfunk. [kw]
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