Die Deutsche Telekom möchte den innerdeutschen E-Mail-Verkehr künftig auch nur noch innerhalb des Landes abwickeln, um das Ausspähen von Daten im Ausland zu erschweren. EU-Kommissarin Neelie Kroes hält jedoch wenig von diesem Plan. Es mache keinen Sinn, Daten in nationalen Grenzen „einzusperren“.
EU-Kommissarin Neelie Kroes hält nichts von den Plänen der Deutschen Telekom, ein Mailing-Netz aufzubauen, bei dem innderdeutsche E-Mails nicht mehr über Knotenpunkte in Drittländern verschickt werden. Im Interview mit dem „Spiegel“ (Ausgabe vom 21. Oktober) machte die niederländische Politikerin deutlich, dass sie wenig Sinn darin sehe, Daten innerhalb der nationalen Grenzen „einzusperren. „Ich verstehe ja, wenn Deutschland seine hohen Sicherheitsstandards besser vermarkten will. Aber es macht keinen Sinn, bald 28 Clouds in Europa zu haben, das wäre ein Fehler“, so Kreos.
Im Zuge der NSA-Datenspionage-Affäre hatte die Telekom angekündigt, ein Mailing-System samt nationaler Cloud einzuführen, bei dem bestimmte Daten auch im Internet die nationalen Grenzen nicht verlassen sollen. Dadurch sollen Daten unter anderem auch vor dem Zugriff ausländischer Geheimdienste geschützt werden. Entsprechende Vereinbarungen wolle man laut Deutscher Telekom mit den Geschäftspartnern besprechen. [ps]
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