Mit der vor einem Jahr eingeführten bundesweiten Notruf-App „Nora“ sind bereits mehr als 10.000 Notrufe abgesetzt worden. Die App war vor allem für Menschen mit Hör- und Sprachbehinderungen programmiert worden. Mit ihr können aber auch „stille Notrufe“ in bedrohlichen Situationen ausgelöst werden, wenn der Hilfesuchende nicht sprechen kann.
Mehr als eine Viertelmillion Mal sei die App bereits heruntergeladen worden, teilte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Dienstag in Düsseldorf mit. Um über „Nora“ einen Notruf abzusetzen, müssen bis zu fünf Fragen zur konkreten Notsituation beantwortet werden – zum Beispiel: Soll die Polizei oder die Feuerwehr alarmiert werden? Sind Menschen verletzt? Sind alle Fragen beantwortet, wird der Notruf abgesetzt. Weitere Informationen wie zum Beispiel Vorerkrankungen können in der App gespeichert und mit dem Notruf an die Einsatzleitstellen gesendet werden.
Nora ersetzt Fax und Freunde
Bisher hatten hörgeschädigte Menschen in Notlagen auf Gebärdendolmetscher, Freunde oder das Fax zurückgreifen müssen. Wird der Notruf gewählt, erkennt die App automatisch den Standort des Handys und übermittelt diesen mit einem Klick an die Leitstelle. Die App wird kostenlos in den App-Stores angeboten. Das nordrhein-westfälische Innenministerium hatte das bundesweite Projekt federführend übernommen.
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