Das Licht geht an, wenn wir den Raum betreten, der Kühlschrank schickt Nachrichten mit Einkaufsvorschlägen – Smart Homes sind im Kommen. Schon jetzt gibt es in diesem Bereich zahlreiche Innovationen, die den Alltag erleichtern und zahlreiche kreative Nutzungsmöglichkeiten eröffnen.
Smart Home: „Was ist das und warum sollte ich das haben?“, fragt sich der eine oder andere. Smart Home ist – vereinfacht gesagt – das automatisierte, intelligente Zuhause, das dadurch möglich wird, dass Heimgeräte mit uns und untereinander kommunizieren. Es verspricht unsere Lebensqualität zu erhöhen und in einigen Fällen auch Energie zu sparen. Kein Wunder also, dass die Marktprognosen für Smart Home gut aussehen. Bis zum Jahr 2022 soll der Markt auf mehr als 4 Milliarden Euro wachsen. Den smarten Fernseher kennen wir bereits, aber mittlerweile gibt es viel mehr. Vernetzte Lichtschalter, Lautsprecher und Haushaltsgeräte – sogar Toiletten sind bereits smart.
Alexa, wie lange benötigt der Waschgang noch?
Per Nachricht an das Smartphone: So informieren Waschmaschinen neuerdings ihren Besitzer, dass der Waschgang fertig ist. Sie können auch die Dosierung von Waschmittel und Weichspüler selbst vornehmen. Miele zum Beispiel hat Geräte entwickelt, denen man über eine App sagt, welche Art von Wäsche man eingeladen hat. Das Gerät entscheidet dann selbstständig, welches Waschmittel in welcher Dosierung benutzt wird. Die Maschinen ziehen sich das Spülmittel über Waschmitteltanks und benachrichtigen uns, wenn dieser nachgefüllt werden muss.
Die Kommunikation mit der Waschmaschine beschränkt sich aber nicht auf Textmessages: Mittlerweile nisten sich auch immer mehr Sprachassistenten in unseren Alltag ein. Auch sie kommunizieren mit den Haushaltsgeräten. Miele Waschmaschinen können beispielsweise mit Amazon Alexa verbunden, ferngesteuert oder nach dem aktuellen Status befragt werden. „Alexa, wie lange benötigt der Waschgang noch?“
Ähnlich funktioniert es übrigens auch schon mit Geschirrspülern, Dampfgarern, Backöfen, Kaffeemaschinen und dem Kühlschrank. Wir sagen ihnen per App oder Sprachbox – von zu Hause oder von einem ganz anderen Ort aus -, was sie tun sollen, und sie geben uns Nachricht, wann sie mit der Aufgabe fertig sind.
Inventarliste vom eigenen Kühlschrank im Supermarkt
Mit dem Kühlschrank zu kommunizieren, wird immer beliebter. „Alexa, ist mein Kühlschrank offen?“ oder „Alexa, ändere die Temperatur im Kühlschrank“ – via Sprachbox erhält man mittlerweile viele Informationen und kann den Geräten diverse Befehle geben. Einer der praktischsten Vorteile smarter Kühlgeräte zeigt sich beim Einkaufen: Ist man unterwegs, schaut man via App in das Kühlschrankinnere, um zu sehen, was gerade fehlt. Es gibt so einige Kühlschrankmodelle, die es in sich haben.
Liebherr beispielsweise hat ein Gerät entwickelt, das selbstständig analysiert, was sich im Kühlfach befindet, und auf Anfrage eine Inventarliste schickt. Zusätzlich kann man die Nährwerte der Lebensmittel erfragen. Manche Geräte geben sogar selbstständig Einkaufsvorschläge. Interessant ist auch der InstaView Door-in-Door von LG. Das Kühlgerät besitzt ein 29 Zoll großes Display, das durch Antippen durchsichtig wird und einen Blick ins Innere des Kühlfaches erlaubt.
Praktisch für besonders bequeme Sofasitzer: Der Panasonic Movable Fridge hört auf Sprachbefehle und fährt automatisch zu einem, wenn man ihn ruft. Wer auf dem heimischen Sofa sitzt und ein kühles Getränk haben möchte, ruft ab sofort den Kühlschrank zu sich.
Cleverer Backofen übernimmt
Den Ofen via App anschalten, damit er vorgeheizt ist, wenn man zu Hause ankommt, spart enorm viel Zeit. Backöfen können mittlerweile aber schon viel mehr. Bosch etwa bietet Geräte, die mit einer Rezeptdatenbank verbunden sind. Man wählt einfach ein Rezept via Smartphone aus, und der Backofen kennt automatisch die Einstellwerte, beispielsweise Zubereitungszeit und Temperatur. Hinzu kommen clevere Programme wie der PerfectBake Sensor, der den kompletten Backvorgang anhand von Feuchtigkeitsanalysen und Co. selbstständig regelt. Einfach Backmischung in den Ofen stellen, und das Gerät übernimmt das Backen selbst. Darüber hinaus lassen sich auch Backöfen bereits über digitale Sprachassistenten bedienen: „Alexa, wie lange benötigt der Kuchen noch?“
Dr. WC
In Japan ein Hit, bei uns noch ziemlich unbekannt: das Smart WC. Beheizbarer Sitz, Massagedüsen und Gesäßtrockner steigern den Komfort enorm. Zudem erfährt man vom WC der Zukunft seinen Gesundheitszustand und erspart sich damit einen aufwendigen Gang zum Arzt. Moderne Toiletten analysieren den Urin und testen Blutdruck sowie Körpertemperatur und Körpergewicht. Die Werte können dann automatisch an den Hausarzt übermittelt werden, wenn man möchte. Oder man lässt die Auswertung vom WC selbst vornehmen. Das clevere WC gibt nämlich auch Tipps. Aufgrund der analysierten Werte übermittelt es Ernährungshinweise und gibt Vorschläge zur Änderung einiger Lebensgewohnheiten – je nachdem, wie sich der Gesundheitszustand darstellt. In Japan ist das Unternehmen Toto für Smart WCs bekannt, in Deutschland gibt es ähnliche Varianten von Duravit. Wann sich die cleveren Toiletten hierzulande durchsetzen, ist sicherlich nur noch eine Frage der Zeit. [fp]
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