Erneut versucht die Europäische Union, uniforme USB-Anschlüsse für Smartphones durchzusetzen. Müssen die Gesetzgeber nun durchgreifen?
Dass bei einem Wechsel des Smartphone-Herstellers meist auch sämtliche Kabel ausgetauscht werden müssen, spiegelt sich in der schmachvollen Bilanz von 51.000 Tonnen Elektromüll wieder, die EU-Länder jährlich entsorgen müssen. Die EU versucht nun erneut, die marktführenden Tech-Konzerne zur Einführung einer einheitlichen Schnittstelle zu bewegen.
In einer von den Firmen Apple, Google, Lenovo, LG, Motorola, Samsung und Sony bereits im März unterzeichnete Grundsatzvereinbarung geben sich die Tech-Hersteller zwar kooperativ – dies wirkt im Hinblick auf den Wortlaut des Papiers allerdings eher scheinheilig: Man verpflichtet sich lediglich zur Verwendung eines einheitlichen USB-Verbindungsendstücks, während von der Einführung ebenfalls uniformer Geräteschnittstellen keine Rede ist.
Apple könnte also weiterhin den mit keinerlei Fremdgeräten kompatiblen Lightning-Anschluss verwenden, ohne die Vereinbarung zu verletzen. Dass letztere also wirklich zielführend wirkt und in Zukunft sämtliche Hersteller tatsächlich einheitliche Schnittstellen und Kabel einführen werden, wird auch seitens der EU bezweifelt. Unlängst gibt es seitens EU-Abgeordneter immer mehr Vorstöße, die Hersteller rechtlich an die Herstellung einheitlicher Anschlüsse zu binden. Nur über ein Gesetz könne die seit nunmehr zehn Jahren andauernde Problematik beigelegt werden. Konkrete Anläufe der EU, den legislativen Weg zu beschreiten, lassen allerdings noch auf sich warten.
[rs]
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