Schwache Passwörter können schwerwiegende Folgen haben: Identitäts- und Datendiebstahl sind da nur die Spitze des Eisberges. Trotz ständiger Warnungen durch Experten bleiben die Deutschen bei der Wahl ihrer Sicherheitskennungen scheinbar unbelehrbar.
„Viele Internetnutzer verwalten bereits mehr als hundert Online-Konten“, sagt Professor Christoph Meinel, Direktor des Hasso-Plattner-Instituts (HPI). „Denn egal ob wir eine Reise buchen, einkaufen oder einen Kurs belegen – für alle Online-Dienste benötigen wir derzeit ein Passwort. Es ist lästig, sich für jeden Dienst ein anderes Passwort zu merken, und überfordert viele Nutzer“, ergänzt Meinel. Daher fiele die Wahl dann auch viel zu oft auf Passwörter, die man sich leicht merken könne. Ein zusätzliches Risiko sei die weit verbreitete Mehrfachnutzung von Passwörtern für unterschiedliche Dienste. Denn sie gestatte Kriminellen im Ernstfall gleich den Zugriff auf mehrere Konten. Jeder benötige heutzutage eine Passwortstrategie oder einen Passwortmanager.
Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) veröffentlicht jedes Jahr die meistgenutzten Passwörter der Deutschen – Datengrundlage sind dieses Jahr 67 Millionen Zugangsdaten aus dem Datenbestand des HPI Identity Leak Checkers, die auf E-Mail-Adressen mit .de-Domäne registriert sind und 2019 geleakt wurden. Insgesamt wurden dieses Jahr 178 Datenlecks in den Identity Leak Checker eingepflegt, 96 davon wurden von den Diensteanbietern bestätigt.
Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) weist seit vielen Jahren auf die Notwendigkeit sicherer Passwörter hin. Der Blick auf die Top Twenty der in Deutschland meistgenutzten Passwörter 2019 zeigt jedoch, dass schwache und unsichere Zahlenreihen weiterhin Spitzenplätze belegen.
Die Top Twenty der deutschen Passwörter:
- 123456
- 123456789
- 12345678
- 1234567
- password
- 111111
- 1234567890
- 123123
- 000000
- abc123
- dragon
- iloveyou
- password1
- monkey
- qwertz123
- target123
- tinkle
- qwertz
- 1q2w3e4r
- 222222
Tipps zur Passwortwahl
Bei der Passwortwahl empfiehlt das Hasso-Plattner-Institut daher:
– Lange Passwörter (> 15 Zeichen)
– Alle Zeichenklassen verwenden (Groß-, Kleinbuchstaben, Zahlen, Sonderzeichen)
– Keine Wörter aus dem Wörterbuch
– Keine Wiederverwendung von gleichen oder ähnlichen Passwörtern
– Verwendung von Passwortmanagern
– Passwortwechsel bei Sicherheitsvorfällen und bei Passwörtern
– Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren wenn möglich
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