Die Drosselung der Surfgeschwindigkeit durch die Deutsche Telekom ist auch auf der am Montag gestarteten Internetkonferenz re:publica eines der wichtigsten Themen. Zum Auftakt wurde an die Bundesregierung appelliert, gegen das geplante Datenvolumen der Telekom einzuschreiten.
Zum Auftakt einer dreitägigen Internetkonferenz in Berlin haben die Veranstalter die Bundesregierung aufgefordert, etwas gegen die Pläne der Deutschen Telekom für eine Tempo-Drosselung im Festnetz zu unternehmen. „Jetzt ist die Zeit zu handeln“, rief Markus Beckedahl am Montag Bundeskanzlerin Angela Merkel zu. „Verhindern Sie, dass die Telekom ein Internet zweiter Klasse einführt!“ Beckedahl, einer von vier Gründern der Konferenz re:publica bezeichnete die Ankündigung von Daten-Obergrenzen auch im Festnetz als einen Angriff auf das Prinzip der Netzneutralität, das den diskriminierungsfreien Transport aller Datenpakete im Internet verlangt.
Tausende Blogger, Netzaktivisten und Medienschaffende treffen sich bis Mittwoch zur re:publica in Berlin. Dabei werden auch aktuelle politische Themen eine Rolle spielen.
„Sie wollen das Kernprinzip eines offenen und freien Internets über den Haufen werfen“, sagte Beckedahl über die Telekom. Er kritisierte, dass der hauseigene TV-Dienst Entertain sowie andere gesondert bezahlte „Managed Services“ bei der Berechnung des Datenvolumens ausgenommen werden sollen, und appellierte an die versammelten Blogger und Netzaktivisten, „ein Zeichen zu setzen“. „Unsere Blogs, unsere Podcasts, unsere Start-ups sind diejenigen, die sich das vielleicht nicht leisten können.“ Mitorganisatorin Tanja Haeusler rief die Teilnehmer auf, solche Themen auch in weniger netz-affine Teile der Gesellschaft zu tragen.
Die Organisatoren erwarten bis zu 5000 Teilnehmer zu der dreitägigen Veranstaltung. Am Montagmorgen bildeten sich am Einlass lange Schlangen. Die Konferenz findet seit 2007 statt und steht dieses Jahr unter dem Motto „In/Side/Out“, was die zunehmende Verschmelzung von digitalem und analogen Leben symbolisieren soll. Auf sieben Bühnen im ehemaligen Dresdener Bahnhof finden Diskussionsrunden und Vorträge zu Internetkultur, Netzpolitik und Wirtschaft statt. Auch Daimler-Chef Dieter Zetsche wird erwartet. [dpa/hjv]
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