In den USA wirft Youtube der Telekom-Tochter T-Mobile US vor, mit seiner neuen Video-Streaming-Strategie die Qualität der Youtube-Clips herabzusetzen und somit zu drosseln. Verbraucherschützer sehen darin bereits einen Versuch, die Netzneutralität zu umgehen.
Die amerikanische Tochter der Deutschen Telekom, T-Mobile US, fährt seit November eine neue Strategie beim Video-Streaming. Mit dem Programm Binge On bietet das Unternehmen seinen Kunden Videos von unter anderem Netflix und HBO kostenlos, aber in geringer Qualität an. Das Programm reduziere aber auch die Qualität anderer Videos, wie etwa auf der Plattform Youtube. Die Google-Tochter setzt sich laut einem Bericht von Finanzen.net nun gegen diese Praxis zur Wehr.
„Die Reduzierung von Datengebühren kann für Nutzer gut sein, aber sie rechtfertigt nicht die Drosselung aller Videodienste, vor allem ohne ausdrückliche Zustimmung der Nutzer“ wird ein Unternehmenssprecher von Youtube zitiert. Brisant an den Vorwürfen: T-Mobile wird damit unterstellt, die auch in den USA seit Februar gültige Netzneutralität zu umgehen. Die Kommunikationsbehörde FCC soll sicherstellen, das Internetanbieter keinen Verkehr aus bestimmten Quellen benachteiligen.
T-Mobile wollte sich zu den Beschwerden nicht äußern, verwies aber darauf, dass „Binge On“ im Einklang mit den Vorschriften stehe. Dennoch hat die FCC bereits weitere Informationen zu dem neuen Dienst angefordert.
Das Youtube nicht im Programm von T-Mobile enthalten sei, liegt laut der Telekom-Tochter an einem technischen Problem. Beide Firmen befänden sich aber bereits in Gesprächen, um das Problem zu beheben. [buhl]
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