Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt will der Deutschen Bahn eine Internet-Offensive verordnen. Es müssten in deutlich mehr Zügen und Bahnhöfen Hotspots eingerichtete werden, um eine Spitzenversorgung zu erreichen. Um entsprechende Investitionen anzuregen, winken Förderungen vom Bund.
Die Deutsche Bahn soll nach dem Willen von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt ihr Internet-Angebot in den Bahnhöfen und Zügen deutlich ausweiten. „Erst rund 120 von etwa 5600 Bahnhöfen bieten einen Internet-Hotspot an“, sagte der CSU-Politiker dem Magazin „Focus“. Die Nutzung der Bahn werde für viele Kunden aber immer mehr zur Arbeitszeit – daher müsse der bundeseigene Konzern eine digitale Spitzenversorgung liefern.
Um entsprechende Investitionen anzuregen, werde die Bundesregierung künftig „bestimmte finanzielle Unterstützungen des Bundes“ an eine Ausweitung des Internet-Angebots knüpfen, sagte Dobrindt. Auch die Infrastruktur und das Schienennetz müssten sich fortan stärker an den Qualitätsanforderungen des Bundes orientieren. „Wir arbeiten jetzt an einer neuen Finanzierungsvereinbarung mit der Bahn“, so der Minister. „Der Zustand der Brücken wird dabei ein neues Qualitätsmerkmal.“ Rund 9000 der 25 000 Bahnbrücken in Deutschland seien älter als 100 Jahre.
Im Januar hatte Dobrindt bereits angekündigt, gemeinsam mit der Bahn in die Modernisierung der Bahnhöfe zu investieren – „auch was den Anschluss an Internet- und Mobilfunknetze angeht“. Außerdem sollen viele Bahnhöfe renoviert und mit neuen Aufzügen ausgestattet werden.
Der SPD-Verkehrspolitiker Sören Bartol unterstützte das Ansinnen: „Die Deutsche Bahn kann bei der Einrichtung von öffentlichen Hotspots ein Vorreiter sein. Wir wollen, dass in deutschen Städten mobiles Internet über WLAN für jeden verfügbar ist.“ Dafür müssten auch die Haftungsfragen für öffentliche WLAN-Anbieter geregelt werden. [fm]
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