Mit dem Breitbandausbau will die Bundesregierung die Digitalisierung weiter vorantreiben, doch dem Verband der Jungen Unternehmer ist das nicht genug. Merkel müsse die Digitalisierung zur Chefsache machen, wenn deutsche Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben sollen.
Der Verband der Jungen Unternehmer wirft der Regierung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) eine schlechte Politik für die Digitalisierung in Deutschland vor. „Da ist zu wenig Dampf dahinter. Das muss die Kanzlerin zur Chefsache machen“, sagte Verbandschef Hubertus Porschen der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Er beklagte massive Wettbewerbsnachteile für deutsche IT-Unternehmen durch schlechte Internetverbindungen und hohe Abgaben für Arbeitgeber.
„Der schleppende Breitbandausbau, das viel zu langsame Internet in vielen ländlichen Regionen, die geringe Vernetzung von Haushalten mit Glasfaserkabeln von nur 1,3 Prozent stellen mittlerweile einen echten Wettbewerbsnachteil für IT-Unternehmen in Deutschland gegenüber der Konkurrenz im Ausland, vor allem Asien, dar“, sagte Porschen. Ferner seien die Sozialleistungen und Lohnnebenkosten, die die Arbeitgeber aufbringen müssten, viel zu hoch. „Wer 2000 Euro im Monat netto verdienen soll, für den muss der Arbeitgeber rund 4000 Euro brutto plus Nebenkosten aufbringen. Das können viele Unternehmen nicht stemmen.“
Auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie komme nicht entscheidend voran. „Die gesetzlichen Regelungen tragen nicht dazu bei, dass Heimarbeit stärker angenommen werden kann.“ Und: „Der Bürger wird entmündigt. Er darf nicht selbst entscheiden, welchen Schreibtischstuhl und welches Licht für ihn gut sind, sondern es werden genaue Vorgaben gemacht bis hin zur Höhe des Schreibtisches. Das entspricht nicht der Lebenswirklichkeit, in der sich Arbeitnehmer einfach mit einem Laptop einen guten Platz zuhause suchen.“[dpa/fs]
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