Trotz täglicher Nutzung hält der überwiegende Teil der Deutschen das Internet nicht für glaubwürdig, wie eine neue Studie ergab. Besser kommen da die klassischen Medien weg, vor allem dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk vertraut die Bevölkerung überwiegend.
Nicht erst seit den Pegida-Demonstrationen und den damit verbundenen „Lügenpresse“-Vorwürfen müssen sich die Medien mit Diskussionen um ihre Glaubwürdigkeit herumschlagen. Was genau die Bevölkerung vom Informationsangebot der deutschen Medien hält, ermittelte eine repräsentative Studie des Meinungsforschungsinstituts Infratest Dimap. Demnach ist mit 88 Prozent die Mehrheit der Bundesbürger mit den Informationen zufrieden.
Den Begriff „Lügenpresse“ nutzt dennoch jeder fünfte Deutsche, wenn er an Zeitungen, Radio und Fernsehen in der Bundesrepublik denkt. Wie eine tiefere Befragung ergab, würden von diesen 20 Prozent über die Hälfte die AfD wählen, wenn die nächste Wahl vor der Tür stände, 39 Prozent erklärten, nicht wählen zu gehen.
In Sachen Glaubwürdigkeit haben die deutschen Medien einiges an Nachholbedarf. Denn nur etwas über die Hälfte (52 Prozent) halten Print und Rundfunk für glaubwürdig, wobei es eine starke Differenzierung zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Radio und Fernsehen sowie Tages- und Boulevardpresse gibt.
Während öffentlich-rechtlicher Hörfunk (77 Prozent) und Fernsehen (71 Prozent) von den Befragten für glaubwürdig gehalten wird, ist das Verhältnis bei den privaten Stationen fast umgekehrt (Radio 45 Prozent/TV 31 Prozent). Am unglaubwürdigsten ist für die Bürger die Boulevardpresse, denn nur sechs Prozent der Bürger vertrauen „Bild“ und Co. Überraschend wird auch dem Internet wenig vertraut – nur 31 Prozent halten das World Wide Web für glaubwürdig, über die Hälfte der Befragten dagegen zweifelt daran. [buhl]
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