HbbTV (Hybrid Broadcast Broadband TV) hat das Potenzial zum Standard für hybrides Fernsehen zu werden. Allerdings hapert es noch an der Benutzerfreundlichkeit. Die unterschiedlichen Bedienkonzepte verhageln dem TV-Zuschauer die neue hybride Fernsehwelt.
Das ist das Ergebnis unterschiedlicher Studien, die zur Bedienfreundlichkeit aktueller HbbTV-Anwendungen durchgeführt wurden. Zwar waren sich die Probanden darüber einig, dass der Zugriff auf Mediatheken, der weiterentwickelte Teletext sowie die Möglichkeiten eines elektronischen Programmführerers (EPG) durchaus wünschenswerte Mehrwerte darstellen, jedoch kritiserten die Studienteilnehmer die unterschiedliche Bedienung der einzelnen HbbTV-Anwendungen.
Allen Anwendungen auf Basis des HbbTV-Standards gemein ist lediglich das Aufrufen und Beenden der Anwendung über die rote Farbtaste der Fernbedienung sowie die Navigation mit den Pfeiltasten. Jede weitere Bedienung ist von Sender zu Sender unterschiedlich. Ein Beispiel: Der Weg zurück zur Startseite erfolgt bei der HbbTV-Anwendung von Arte und der
ARD über die Zifferntaste „0“, beim ZDF über die blaue, bei Sat 1 über die grüne Farbtaste. Harmonisierung ist also notwendig, wenn die Navigation nicht an den Nerven des Nutzers zerren soll.
Ein weiteres Problem: In der Studie von Facit Digital schnitt die ARD am besten ab. Ihre HbbTV-Anwendung besitzt beispielsweise verschiedene Einstellmöglichkeiten, um die Schriftgröße anzupassen, Inhalte für Miniansichten auszuwählen oder Farbe und Design zu ändern. Andere TV-Sender bieten solche Möglichkeiten nicht, die der Nutzer aber aufgrund seiner Erfahrung mit der ARD-HbbTV-Anwendung erwartet.
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