Nachdem die Telekom das Ende der Flatrate angekündigt hat, hagelt es Kritik an den Plänen des Unternehmens. Mit dem Bevorzugen von eigenen Diensten gefährdet der Anbieter die Netzneutralität – und damit das Internet, wie wir es kennen.
Mit der Einführung von Datenvolumen inklusive Drosselung wird die Deutsche Telekom die Netzneutralität bedrohen. Mit der Ankündigung, im Netz frei verfügbare Angebote nach dem Verbrauch des Inklusiv-Volumens auf sagenhaft langsame 384 KBit/s zu drosseln, im Gegenzug aber die eigenen Dienste wie Entertain oder Spotify ohne Einschränkungen anzubieten, wird die Freiheit der Nutzer in Zukunft massiv eingeschränkt werden. Auch andere Cloud-Services, die nicht von der Telekom angeboten werden, unterliegen damit einer Limitierung. Kunden werden damit letztendlich indirekt gezwungen, für eine reibungslose Internetnutzung auf die Services der Telekom zurückzugreifen. Neutralität ist demnach nicht mehr gegeben.
Die Breitband-Initiative FTTH Council Europe warnte am Dienstag vor den Folgen der Telekom-Strategie. „Wird das Transfervolumen erreicht, wird der Internetzugang praktisch abgeschaltet“, verdeutlichte der Chef der Initiative die Folgen der Geschwindigkeitsdrosselung. Die angekündigte Volumengrenze, die aktuell unter Umständen noch hoch klingen mag, könne nach ihrer Einführung bald verringert werden. Der Nutzer hat dabei das Nachsehen.
Die allgemeine Entwicklung der Telekom stufte Tauber als „besorgniserregend“ ein. Die Produktänderungen würden gemeinsam mit der Diskussion über den Zugang zu Kabelverzweigern, die von einigen als Remonopolisierungsversuch der Telekom eingeschätzt wird, massive Auswirkungen auf das freie und offene Internet haben, auf das wir heute zugreifen können. Auch bei den Kunden ist die Empörung groß. Die Deutsche Telekom sieht sich derzeit einem Shitstorm ausgesetzt. Unzählige Kunden kündigten in sozialen Netzwerken bereits die Kündigung ihrer Verträge bei der Telekom an. [hjv]
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