Die Diskussionen um den Datenschutz nehmen weiter zu. Um vor Übergriffen von Datendieben sicher zu sein, wäre über die Hälfte der Bevölkerung bereit, für den Datenschutz zu zahlen, wie eine Studie ergab.
Das Thema Datenschutz ist spätestens nach dem Facebook-Urteil sehr präsent und in den Köpfen der Menschen angekommen. Und für viele Verbraucher sorgt die Angst vor Datendiebstahl für eine erhöhte Zahlungsbereitschaft, wie eine Studie von TNS Emnid im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) ergab. Demnach sind 51 Prozent der Befragten bereit, für einen höheren Datenschutz sowie Werbefreiheit auch für eigentlich kostenfreie Internetdienste zu zahlen.
Der größte Teil der Verbraucher (87 Prozent) würde dabei mindestens fünf Euro monatlich zahlen wollen, davon sind 26 Prozent bereit zehn Euro zu zahlen und sieben Prozent wäre der Datenschutz sogar über zehn Euro pro Monat wert. Ein Vergleich mit einer zwei Jahre alten, ähnlichen Umfrage zeigt ein gewachsenes Bewusstsein für das Thema: 2013 waren nur 35 Prozent der Deutschen bereit, für Datenschutz zusätzlich Geld in die Hand zu nehmen.
Die größten Datendiebe vermuten die Studienteilnehmer in den sozialen Netzwerken wie Facebook sowie in Kommunikationsdiensten wie Whatsapp, 84 Prozent sehen diese Dienste wegen ihrer Datensammelwut kritisch. Am meisten fürchten die Deutschen, das Dritte in ihrem Namen Waren bestellt (46 Prozent) oder eine Straftat begeht (42 Prozent).
Deshalb glauben 65 Prozent der Verbraucher auch, das die Regierung strengere Regelungen einführen sollte und das Verbraucherschützer gegen Datenschutzverstöße klagen können sollten. Dazu meint Klaus Müller, Vorstand des vzbv: „Datenschutz kann nicht allein Aufgabe der Verbraucher sein. Die Politik muss dem Datensammeln klare Grenzen setzen, und Unternehmen müssen es Verbrauchern einfacher machen, die Kontrolle über ihre Daten zu behalten.“
Aktuell glauben aber nur wenige Verbraucher, das sich eine der großen Parteien für das Thema Datenschutz einsetzen wird. Laut der Umfrage gibt über die Hälfte der Befragten an, keine Partei zu kennen, die sich mit Datenschutz auseinandersetzt. Immerhin 15 Prozent verbinden Bündnis 90/Die Grünen mit dem Thema, bei den 18- bis 29-Jährigen liegen hier die SPD und die Piratenpartei (je zwölf Prozent) vorn.
[buhl]
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