Mehr Datenschutz bedeutet mehr Sicherheit – aber wohl auch höhere Preise. Eine Überregulierung des EU-Datenschutzes könnte sich in Zukunft auf die Geldbeutel der Nutzer auswirken.
Der Software-Riese Microsoft warnt vor höheren Preisen durch zuviel Datenschutz. „Je höher das Datenschutzniveau ist, desto teurer werden die Produkte – was letztendlich der Nutzer bezahlen muss“, sagte Microsoft-Managerin Tanja Böhm zum 7. Europäischen Datenschutztag am Montag in Berlin. Oft werde – auch von deutscher Seite – maximaler Datenschutz gefordert. Nicht bei jeder Datenverarbeitung sei jedoch das Höchstniveau erforderlich. „Innovationen sollten nicht durch Überregulierung belastet werden“, sagte Böhm. Zugleich unterstütze Microsoft grundsätzlich die Vereinheitlichung der Datenschutzbestimmungen in der EU.
Die nationalen Relegungen in den Mitgliedsländern sollen durch eine einheitliche EU-Verordnung ersetzt werden. Die Reform geht in die heiße Phase: „Wenn alles gut geht, werden wir in diesem Jahr aus dem Vorschlag der EU-Kommission ein Gesetz machen“, sagte in Berlin der Kabinettschef von EU-Kommissarin Viviane Reding, Martin Selmayr. Im Frühjahr hat das Europaparlament das Wort. Es sei wichtig, deutlich zu machen, dass Datenschutz ein Grundrecht ist, betonte der parlamentarische Berichterstatter Jan Philipp Albrecht (Bündnis 90/Die Grünen). Von den deutschen Standard könne man viel lernen und es sei ein Missverständnis, dass viele Regeln Unternehmen zwangsläufig das Geschäft erschwerten.
[dpa/hjv]
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