Die neue Facebook-Foto-App wird es vorerst nicht Europa geben. Datenschützer äußerten aufgrund der Gesichtserkennung Bedenken, weshalb zuerst ein Weg gefunden werden muss, diese abzuschalten.
Vorerst wird es die neue Facebook-Foto-App „Moments“ nicht in Europa geben. Datenschützer haben Bedenken geäußert und kritisierten, dass die automatische Gesichtserkennung nicht den EU-Richtlinien entspricht. Wie das „Wall Street Journal“ berichtet, will Richard Allan, EU-Manager bei Facebook, zuerst abklären, in welcher Form die App in Europa erscheinen darf.
Allan erklärte, dass die irische Aufsichtsbehörde dem Konzern mitgeteilt hat, dass die Nutzer die Möglichkeit haben müssen, selbst per Opt-in zu entscheiden, ob sie die Gesichtserkennung aktivieren möchten oder nicht. Da es bisher noch keine Opt-in-Funktion gibt, wurde die App zunächst abgeschalten, bis eine passende entwickelt ist, so Allan. Derzeit gibt es dafür aber noch keinen Zeitplan, weshalb „Moments“ bisher nur in den USA verfügbar ist.
Sinn der App ist, es Mitgliedern des sozialen Netzwerkes leichter zu machen, abseits der eigentlichen Facebook-Seite oder -App, Schnappschüsse und Bilder untereinander zu teilen. So erstellt Facebook anhand des Zeitpunkts und Aufnahmeortes automatisch eine private Gruppe, innerhalb derer die Bilder getauscht werden können.
Der Haken an der Sache ist, dass Facebook via Gesichtserkennung die Gesichter auf den Fotos abscannt und mit Profilen von Facebook-Nutzern abgleicht. Eine solche Gesichtserkennung ist in Europa aber umstritten. Bereits vor einigen Jahren wurden ungefragt Gesichter von Nutzern bei Facebook gescannt. Damals übten die Datenschützer so lange Druck auf das soziale Netzwerk aus, bis die Funktion wieder entfernt wurde. [ag]
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