Das Erbe des Steve Jobs: Neues iPad soll PC überflüssig machen

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Wenn es nach Experten geht, ist das neue iPad mehr als die Weiterentwicklung eines erfolgreichen Produkts. Mit der dritten Generation seines Tablets untermauert Apple den Anspruch auf die Führung in der Computerwelt von morgen. Wird das iPad zu einem Wegbereiter für die Zukunft nach dem PC?

Kurz nach dem iPad-Start vor zwei Jahren brachte Apple-Gründer Steve Jobs die Vision der „Post-PC-Welt“ in Umlauf. Die Kernidee: Die Zeit, in der sich alles um den klassischen Personal Computer drehte, ist vorbei. Andere Geräte wie Smartphones und Tablets lassen seine Bedeutung schwinden. Jetzt ist klar, was der neue Mittelpunkt des Apple-Universums ist: Das iPad.
 
Das deutlichste Zeichen dafür sind nicht einmal die technischen Verbesserungen der am Mittwochabend deutscher Zeit vorgestellten dritten iPad-Generation wie die drastisch höhere Bildschirm-Auflösung mit Retina-Technologie, der schnelle LTE-Datenfunk oder 5-Megapixel-Kamera. Apple bringt mit dem neuen iPad erstmals seine Bildverwaltungssoftware iPhoto auch auf das Tablet. Mit ihr kann man Fotos bis zu einer Auflösung von 19 Megapixeln bearbeiten. Das reicht auch für anspruchsvolle Fotografen.
 
Die Botschaft ist klar: Man kommt damit auch gut ohne Notebook oder großen Desktop-Recher aus. Zudem demonstrierte Apple ausführlich, wie gut iPad-Spiele auch auf dem Wohnzimmer-Fernseher aussehen – eine Kampfansage an die klassischen Spielkonsolen-Hersteller.„Wir mögen es nicht, vorhersehbar zu sein“

 
„Es ist eine Welt, in der die Geräte, die Sie am meisten nutzen, persönlicher und mobiler sein müssen als der PC es jemals war“, strickte der heutige Apple-Chef Tim Cook an Jobs‘ Definition der „Post-PC-Ära“ weiter. Seit Mittwoch steht auch das zweite Schlüssel-Element von Apples Strategie stärker im Mittelpunkt: iCloud, der Online-Speicherdienst, der zur zentralen Drehscheibe für Nutzerdaten werden soll. Ein Beispiel: Die neue Version der Wohnzimmer-Box Apple TV kann jetzt auch Filme in voller HD-Auflösung zeigen. Sie werden direkt aus der iCloud abgespielt.
 
Dieses Zusammenspiel von mobilem Leben und Online-Speicher funktioniert natürlich nur, wenn es eine schnelle und leistungsstarke Daten-Verbindung gibt. Hier kommt der LTE-Datenturbo ins Spiel, der deutlich schneller ist als die heutigen UMTS-Netze. Damit kann zum Beispiel die Obergrenze für mobile Downloads von 20 auf 50 Megabyte aufgestockt werden. 
 
Apple verspricht, auch das größte LTE-Problem in den Griff bekommen zu haben, den notorisch hohen Stromverbrauch. Die Netze weisen zwar noch große Lücken auf – ihr Ausbau ist aber nur eine Frage der Zeit. Einziger Haken: in Europa ist die integrierte LTE-Unterstützung unbrauchbar, weil die hierzulande genutzten Frequenzbereiche abweichen und sich das neue Apple-Gerät ausschließlich auf den US-Standard stützt. Die Funktion kann auch nicht später nachgerüstet werden, weil die Frequenzen von dem eingebauten Chipsatz abhängen. Ein Schönheitsfehler im hochglanzpolierten Produktuniversum der Kalifornier.
 
Zur Überraschung vieler, die mit einem „iPad 3“ gerechnet haben, brach Apple aus der fortlaufenden Nummerierung aus und spricht bei der dritten Generation nur schlicht vom „neuen iPad“. „Wir mögen es nicht, vorhersehbar zu sein“, erklärte Marketingchef Phil Schiller die Entscheidung dem amerikanischen IT-Journalisten Miguel Helft. Die Namenswahl sieht aber auch nach einer strategischen Entscheidung aus: Es geht nicht mehr um Nummern, Generationen oder technische Feinheiten – sondern um das iPad als Geräteklasse, als Nutzungsszenario, letztlich als Lebensstil, wenn man die Apple-Vision zu Ende denkt.Noch kein Termin für ersten Apple-Fernseher

 
Auch Gartner-Analystin Annette Zimmermann betont: „Für viele Nutzer kommt es nicht so sehr auf das Gerät an, sie entscheiden sich für ein Ökosystem“ – also für den Zugang zu Musik, Filmen, Lesestoff und Apps, aber auch für die Vernetzung der Geräte untereinander und mit Cloud-Diensten. „Der PC wird nicht verschwinden, aber das Zusammenspiel aller Geräte gewinnt an Bedeutung. Es geht um die Integration“.
 
Hinweise auf weitere Neuheiten, über die zuletzt viel spekuliert wurde – wie etwa einen Apple-Fernseher oder ein „Mini-iPad“ mit kleinerem Bildschirm – gab es am Mittwoch nicht. Zugleich versprach versprach Cook zum Abschluss, Apple habe noch einiges in Arbeit: „Wir fangen gerade erst an“. Dazu könnte auch der immer wieder durch die Branche geisternde Flachbildfernseher von Apple sein, über den seit Monaten immer wildere Spekulationen verbreitet werden (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). [Andrej Sokolow/ar]

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37 Kommentare im Forum
  1. AW: Das Erbe des Steve Jobs: Neues iPad soll PC überflüssig machen Für zu Hause zum für Web und Email ok. Aber z.B. als Programmierarbeitsplatz? Noch lange nicht. In so fern mag es sein, dass sie 70% der Desktops/Notebooks ersetzen könnten. Wobei ... PC = Personal Computer. Und genau das sind Tablets ja...
  2. AW: Das Erbe des Steve Jobs: Neues iPad soll PC überflüssig machen Im Bereich Home Anwender kann ich mir das vorstellen. Aber meine 27" Monitore am Arbeitsplatz ersetzen? Never ever
  3. AW: Das Erbe des Steve Jobs: Neues iPad soll PC überflüssig machen Das Ganze ist weitgehendes wiedergekäutes altes Zeugs, hochgeholt um den Start des neuen iPad zu pushen. Und eine Analystin schwafelt von einer Computer-Umgebung als Öko-System - hat die noch alle Tassen im Schrank. Aber das neue iPad (sensationellstes Feature: Es heißt nicht iPad3) könnte mich schon interessieren, wenn das Retsina-Display wirklich nach griechischem Wein schmeckt, oder habe ich da was missverstanden? Strotti
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