Der US-Fernsehsender CBS hat keine Eile damit, sein Programm über neue digitale Plattformen wie Google TV zu verbreiten. CBS-Vorstandschef Leslie Moonves will sich „Zeit nehmen, um die richtige Entscheidung zu treffen“.
Das sagte der TV-Manager am Dienstagnachmittag (Ortszeit) auf der 38. UBS Global Media and Communications Conference in New York. Die Zuschauer seien auch online an CBS-Inhalten interessiert und bereit, dafür zu bezahlen. Entsprechend wolle man sich die Zeit nehmen, in Ruhe ein geeignetes Geschäftsmodell zu erarbeiten, betonte Moonves.
Der CBS-Boss bezeichnete die Programminhalte des Senders als „Kronjuwelen“ und verwies auf millionenschwere Werbeeinahmen bei der klassischen TV-Ausstrahlung. Auch der Weiterverkauf erfolgreicher Serien sorge für immense Umsätze. Für die Ausstrahlungsrechte an einer Folge von „NCIS: Los Angeles“ würden im Rahmen der Syndication „ungefähr 4 Millionen Dollar“ gezahlt, nannte der Manager ein exemplarisches Beispiel.
Laut Moonves bestehe bei CBS für das Engagement im Online-Bereich auch kein Grund zur Eile. Vielleicht verhalte man sich zurückhaltender als Konkurrenten wie ABC, NBC oder Fox. Aufgrund der guten Einschaltquoten könne man sich diese Haltung aber erlauben. Man stehe nahezu täglich im Geschäft mit den Betreibern von Video-Portalen und Online-Plattformen. Da diese an den Inhalten sehr interessiert seien, müsse man nichts überstürzen, so Moonves.
Speziell Google TV stehen derzeit alle großen US-Sendeanstalten kritisch gegenüber. ABC, CBS, NBC und Fox blockieren geschlossen ihre Mediatheken und weitere Abrufinhalte für den Zugriff über die neue Plattform des Suchmaschinenriesen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [ar]
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