In einem neuen Projekt stellt die Bundesregierung öffentliche Daten ab sofort online zur Verfügung. Damit sollen den Bürgern neben einer direkten Informationsquelle auch neue Möglichkeiten für Anwendungen im Alltag zur Verfügung gestellt werden.
Die Bundesregierung will den Zugang zu digitalen öffentlichen Daten massiv erleichtern. In einem neuen Portal mit dem Namen „Daten-Deutschland.de“ sollen ab sofort Statistiken und andere Informationen von Behörden gebündelt werden. Die Bundesregierung will damit Software-Entwickler ermuntern, die Daten in Computerprogrammen zu nutzen, die den Alltag der Bürger einfacher machen. Davon erhofft sich das Bundesinnenministerium auch wirtschaftliche Impluse. Zudem sollen weitere Behörden, Kommunen und Unternehmen angeregt werden, ihre Datenbestände Bürgern zugänglich zu machen.
Das können detaillierte Wahlergebnisse, die Auflistung des Stadthaushalts oder eine Übersicht über Fahrradwege sein. „Wir versprechen uns hier wirklich einen Sogeffekt“, sagte die zuständige Abteilungsleiterin des Innenministeriums, Beate Lohmann. Besonders ortsgebundene Daten, sogenannten Geodaten, interessierten viele Menschen. Zunächst stehen gut 1000 Datensätze zur Verfügung.
Kritik kommt allerdings genau von denjenigen, die das Ministerium mit der neuen Plattform anlocken will. Computerentwicklern gehen die Pläne nicht weit genug. Die Bedingungen, zu denen die Daten weitergegeben werden, seien zu vage formuliert, kritisierten sie in einem offenen Brief im Internet. So sei für Entwickler nicht ersichtlich, was sie mit den Datensätzen machen dürfen. Die IT-Spezialisten fordern, dass Behördendaten grundsätzlich den Bürgern zur Verfügung stehen. [dpa/hjv]
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