Ab der kommenden Bundesliga-Saison hat Axel Springer erstmals auch Bewegtbild-Rechte für die Spiele der ersten deutschen Liga – und tritt mit diesen in direkte Konkurrenz zur „Sportschau“ bei der ARD. Nun hat der Verlag einen ersten Einblick in seine Pläne gegeben.
In Sachen Bundesliga steht Axel Springer kurz vorm Sprung in eine neue Ära. Denn der Verlag, zu dem auch die „Bild“-Zeitung gehört, hat sich bei der letzten Bieter-Wettschlacht um die Rechte an der Bundesliga Nachverwertungsrechte gesichert, die es Springer erlauben, auch in Form von Videos über die einzelnen Spiele zu berichten. Am Donnerstag gewährte der Verlag nun einen ersten Blick auf die geplanten Web-TV- und Mobile-Formate, mit denen Springer der „Sportschau“ bei der ARD durchaus Konkurrenz machen wird.
Die Bundesliga-Berichte der „Bild“ gibt es in zwei Varianten: als 90-sekündiger Highlight-Clip und als klassische Zusammenfassung, die über die Dauer von sechs Minuten über das jeweilige Spiel berichtet. Für die Kommentierung der einzelnen Videos holt sich der Verlag Hilfe beim Spartensender Sport1, mit dem ein entsprechender Dienstleistungsertrag geschlossen wurden. Die Sport1-Leute werden dabei unter der redaktionellen Aufsicht der „Bild“ berichten.
Zur Verfügung gestellt werden die Beiträge stets genau 60 Minuten nach Spielende, sprich immer Samstag gegen 18.20 Uhr. Damit ist das neue Online-Angebot der „Bild“ der ARD zeitlich voraus, denn die „Sportschau“ kommt selten vor 18.30 Uhr zur ersten Liga. Bis zu den Top-Spielen vergeht dann noch mal eine gute Stunde, während Axel Springer direkt um 18.20 Uhr sämtliche Beiträge online stellt – allerdings gegen Bezahlung.
Denn Axel Springer will mit seinem Bundesliga-Angebot natürlich Geld verdienen. Ob das funktioniert, bleibt abzuwarten. Bisher machte der Verlag noch keine Angaben dazu, wie tief Fußball-Fans für die „Bild“-Berichte in die Tasche greifen müssen. Erst ab 0 Uhr gibt es die Beiträge dann kostenlos.
Geld soll allerdings nicht nur durch die zahlenden Kunden, sondern auch durch Werbung fließen. Das entsprechende Vermarktungskonzept wurde von der Axel Springer Media Impact ebenfalls am Donnerstag vorgestellt. Dieses sieht vier Pakete vor, die mindestens eine Saison laufen und über alle „Bild“-Kanäle vertrieben werden sollen. Im Zentrum des Premium-Partner-Pakets und den zwei Co-Partner-Pakete steht eine Markenpartnerschaft zwischen dem Bundesliga-Angebot von „Bild“ und dem Kunde, die ein gemeinsames Logo beinhaltet. Darüber hinaus wird es ein Gewinnspiel-Paket sowie zusätzliche kleinere Pakete geben.
„Mit den crossmedialen 360 Grad-Paketen und der Markenpartnerschaft erreichen wir eine ganz neue Dimension der Sportvermarktung“, ist sich Dietmar Otti, Managing Director Marketing bei Axel Springer Media Impact, sicher. [fm]
Bildquelle:
- Technik_Web_Artikelbild: © Victoria - Fotolia.com