Die Errichtung eines eigenen Breitband-Kompetenzzentrums, günstige Finanzierungen über die landeseigenen Banken sowie der gezielte Einsatz von Fördermitteln könnten schnelleres Internet über Glasfaser bis in den Haushalt bringen. Vorzeige-Region ist ein Bundesland, von dem man es am wenigsten erwartet: Schleswig-Holstein.
Hinsichtlich des flächendeckenden Ausbaus mit zukunftssicheren Glasfaseranschlüssen verweist der Breitbandexperte Dr. Karl-Heinz Neumann – bis Ende vergangenen Jahres Geschäftsführer des vom Bundeswirtschaftsministerium getragenen Wissenschaftlichen Instituts für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK) – auf besonders engagierte Bundesländer wie Schleswig-Holstein.
Das Bundesland habe ein eigenes Infrastrukturziel ausgegeben: Bis 2025 sollen mindestens 90 Prozent der Haushalte und bis 2030 alle Haushalte über einen Glasfaseranschluss verfügen, der symmetrische Bandbreiten von bis zu mehreren Gigabit pro Sekunde stabil ermöglicht.
Schon heute stünden 23 Prozent aller schleswig-holsteinischen Haushalte ein besonders schneller Glasfaseranschluss zur Verfügung (Bundesdurchschnitt: 4,5 Prozent), so Neumann anlässlich der Vorstellung der Breitbandstudie 2015. Grund hierfür seien unter anderem die Errichtung eines eigenen Breitband-Kompetenzzentrums, sehr günstige Finanzierungskonditionen über die landeseigene Investitionsbank sowie der gezielte Einsatz von Fördermitteln.
Dass Neumann entgegen der Planungen der Deutschen Telekom gezielt den Glasfaseranschluss bis in jeden Haushalt propagiert, verwundert hingegen nicht, denn er ist seit April 2015 auch stellvertretender Vorsitzender des Beirats des Breko-Verbands, der sich für schnelles Internet über Glasfaser bis zum Haushalt des Kunden einsetzt und den Ausbau in diese Richtung vorantreiben will. [red]
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