Vodafone will in Punkto VDSL-Vectoring mit der Deutschen Telekom kooperieren. Im Zuge des Deals soll der Düsseldorfer Konzern Anschlüsse mit Bandbreiten von bis zu 100 Mbit/s zu besonderen Konditionen von der Telekom erhalten. Mit dem Plan dürften die beiden Telekommunikationsriesen die Kabel-Konkurrenz gehörig unter Druck setzen.
Die Deutsche Telekom und Vodafone wollen beim VDSL-Vectoring zusammenarbeiten. Wie Vodafone am Donnerstag mitteilte, habe das Unternehmen eine Vereinbarung mit der Telekom geschlossen, um künftig die schnelleren Internetleitungen der Bonner Konkurrenz mit nutzen zu können. Laut Jens Schulte-Bockum, Chef von Vodafone in Deutschland, werde man Anschlüsse, der mit Hilfe der Vectoring-Technologie aufgerüsteten Leitungen zu besonderen Konditionen erhalten und würde sich im Gegenzug verpflichten, eine festgelegte Menge an Anschlüssen abzunehmen.
Beim sogenannten Vectoring sollen die Kupferkabelverbindungen für Bandbreiten von bis zu 100 MBit/s aufgerüstet werden, um damit die Leistungsfähigkeit der bestehenden Hausanschlussleitungen deutlich zu erhöhen. Um dies zu gewährleisten, müssen laut Angaben der Deutschen Telekom lediglich die Verteilerkästen aufgerüstet werden. Um die Technologie störungsfrei anwenden zu können, muss jedoch ein Betreiber die volle Kontrolle über alle Leitungen am Kabelverzweiger haben. Mittels Vectoring möchte die Deutsche Telekom nach eigenen Angaben rund zwei Drittel der deutschen Haushalte mit schnellen Internetverbindungen ausrüsten.
Erst Anfang April hatte die Bundesnetzagentur den Pläne der Telekom für das VDSL-Vectoring grundsätzlich eine Zusage erteilt, sofern verschiedene Auflagen erfüllt sind. So kann die Deutsche Telekom ihrer Konkurrenz in Gebieten, in denen nur eine Festnetzinfrastruktur besteht, den Zugang zur „letzten Meile“ nicht kategorisch verweigern. Auch der neu getroffenen Vereinbarung zwischen Vodafone und der Deutschen Telekom muss die Bundesnetzagentur noch zustimmen.
Durch die Kooperation beim Vectoring könnten es sowohl die Deutsche Telekom als auch Vodafone in Zukunft bei der Übertragungskapazität mit Kabelanbietern wie Kabel Deutschland oder Unitymedia Kabel BW aufnehmen. An der Börse gab die Aktie von Kabel Deutschland im Zuge der aktuellen Ankündigung nach. [ps]
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