Gefängnisinsassen in Brandenburg könnten bald die Möglichkeit bekommen, über das TV-Gerät ins Internet zu gehen. Im Justizministerium des Landes gibt es Überlegungen entsprechende Geräte anzuschaffen.
Im Justizministerium Brandenburg gibt es Überlegungen, für die Haftanstalten des Bundeslandes neue Fernsehgeräte anzuschaffen, die den Insassen auch das surfen im Internet ermöglichen – so genannte Smart TVs. Dies berichtete die „Tagesschau“ am Dienstag auf ihrem Online-Portal. Ziel sei es offenbar, den Gefangenen zukünftig zumindest einen begrenzten Zugriff auf das Internet zu ermöglichen, wie ein Referatsleiter des Justizministeriums mitteilte. Immerhin gehöre die Nutzung des Internets für die Deutschen mittlerweile zum täglichen Leben.
Dabei gilt Internet in Gefängnissen generell als heikles Thema. Schließlich erlaubt das Netz theoretisch den Zugriff auf alle möglichen Inhalte und Plattformen und dient auch der Kommunikation. In den meisten Bundesländern sind in den Gefängnissen deshalb nur geschützte E-Learning-Angebote für die Gefangenen nutzbar. In Nordrhein-Westfalen ist Internet-Zugang für Gefangene generell untersagt. Dort habe man laut „Tagesschau“ schlechte Erfahrungen gemacht. So hätten einige Gefangene Mittel und Wege gefunden, Schutzmechanismen zu umgehen und beispielsweise Zugriff auf kinderpronografische Inhalt erhalten.
In Brandenburg möchte man deshalb auf jeden Fall sicher stellen, dass über Smart-TV-Geräte nur bestimmte Inhalte für die Insassen zugänglich seien. So bestünden generell keine Bedenken bei Online-Portalen von TV- und Radiosendern sowie Zeitungen. [ps]
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