Die digitale Vernetzung von Autos, Haushalten und Fabriken bietet gerade für deutsche Unternehmen hervorragende Wachstumsmöglichkeiten, betont Bosch-Geschäftsführer Rolf Bulander und legt den Finger in die Wunde: Der Ausbau der Breitbandnetze auf 50 MBit/s könne nur ein erster Schritt sein.
„In Deutschland habe man das notwendige Potenzial, um die Chancen dieser revolutionären Entwicklung erfolgreich zu nutzen“, so Rolf Bulander, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH und Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobilty Solutions. Heute könne man allenfalls erahnen, wie viele neue Märkte und Geschäftsmodelle entstehen werden, erklärte der Bosch-Geschäftsführer während des Kongresses „Digitaler Wandel“ in Karlsruhe.
Schon heute vernetzte Bosch hunderttausende Fahrzeuge, Heizungsanlagen, Maschinen und Hausgeräte. Strategisches Ziel von Bosch seien Lösungen für das vernetzte Leben. Damit schaffe man mehr Komfort und Sicherheit für die Menschen, so Bulander.
Die Vernetzung sei allerdings gerade für Deutschland kein Selbstläufer. Man müsse konsequent die notwendigen Weichen stellen und beispielsweise die Infrastruktur auf den künftigen Bedarf vorbereiten, sagte Bulander. So könne der Ausbau der Breitbandnetze auf 50 MBit nur ein erster Schritt sein. „Andere Länder planen bereits 1-Gigabit-Netze.“ Ohne Hochleistungsnetze verliere Deutschland den Anschluss im Rennen um die vernetzte Welt, warnte er. Wesentlich für den Erfolg in der vernetzten Welt seien auch neue Unternehmen, die insbesondere im Bereich der Geschäftsmodelle innovativ sind. Deutschland brauche mehr Unternehmergeist und Gründerkultur. Vor allem aber brauchten neue Geschäftsideen auch Geld. Bosch selbst fördere beispielsweise Start-ups mit einer eigenen Gesellschaft, die mit Risikokapital weltweit innovative Ansätze begleitee. Eine unternehmensinterne Start-up-Plattform fördere zudem die schnelle Marktreife von Ideen der eigenen Bosch-Entwickler.
Als weitere Voraussetzung für die Akzeptanz und den Erfolg vernetzter Lösungen sieht Bulander Datenschutz und einheitliche Regeln für die Nutzung digitaler Informationen. Die heute noch unklare Rechtslage verhindert nicht nur die Entwicklung vieler Geschäftsmodelle. Sie sorgt auch für eine große Verunsicherung unter den Kunden. Es dürfe uns nicht passieren, dass nutzenbringende Vernetzungslösungen an ausbleibender Rechtssicherheit scheiterten. Sowohl Unternehmen als auch Politik müssten den Sorgen der Verbraucher Rechnung tragen, erklärte Bulander. Bosch beispielsweise frage seine Kunden explizit nach deren Einverständnis, Daten nutzen zu dürfen. [red]
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