Die meisten Datenschutzerklärungen im Internet sind lang und unverständlich. Und obwohl die meisten sie nicht verstehen, stimmen fast 80 Prozent der deutschen Internetnutzer diesen Erklärungen zu, wie eine Umfrage des Bitkom ergab.
Bei Anmeldungen im Internet ist es für viele Nutzer ein notwendiges, aber störendes Übel: Die Bestätigung der Datenschutzerklärung. Dabei geht es hier um eines der wichtigsten Güter der Informationsgesellschaft: die persönlichen Daten und wie diese weiterverarbeitet werden. Wie eine repräsentative Umfrage des Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom) ergab, stimmen vier von fünf Internetnutzern den Datenschutzerklärungen zu, obwohl sie diese nicht richtig verstanden haben.
Vor allem die unverständlichen Formulierungen (90 Prozent) als auch die Länge (86 Prozent) werden von den Befragten dabei als Gründe angeführt, warum die Erklärungen nicht verstanden werden, etwas mehr als die Hälfte der 1009 Teilnehmer führte noch überflüssige Informationen an. Die Folge laut Susanne Dehmel, Geschäftsleiterin Vertrauen und Sicherheit im Bitkom: „Die meisten Nutzer von Online-Diensten sind mit den langen und unverständlichen Datenschutzerklärungen überfordert.“
Für Umfang und Art der Texte seien jedoch nicht allein die Online-Dienste verantwortlich, da diese nur die rechtlichen Vorgaben umsetzen würden. Es müsse daher das Ziel der Gesetzgebung sein, Datenschutzerklärungen künftig knapp und übersichtlich gestalten zu können. Deshalb fordert der Bitkom, keine ausufernden Vorgaben zu Menge und Form der Inhalte zu machen und zu berücksichtigen, dass diese immer öfter auf kleineren Bildschirmen, etwa auf Smartphones, gelesen werden. Auf EU-Ebene wird aktuell bereits ein neuer Ordnungsrahmen für das Datenschutzrecht in Europa entwickelt. [buhl]
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