Aussprache-Datenbank der Uni Halle ab sofort frei zugänglich

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© Petrovich12 - Fotolia.com
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Vom Accessoire über Tagliatelle bis zum isländischen Vulkan Eyjafjallajökull: Die Martin-Luther-Universität in Halle hat eine frei zugängliche Aussprache-Datenbank eröffnet.

Mit über 130.000 Stichworteinträgen sei sie nun online gegangen, sagte eine Sprecherin der Hochschule am Dienstag. Jeder Eintrag enthält demnach eine Lautschriftversion des Worts und Angaben wie die Silbenzahl und das Akzentmuster. Der Dienst wird von der Abteilung Sprechwissenschaft und Phonetik der Hochschule herausgegeben.

Die Datenbank ist über diesen Link erreichbar.

Die Datenbank soll unter anderem von Mediensprechern, Rednern, Deutschlehrkräften und Dozierenden an Theater- und Kunsthochschulen genutzt werden. „Uns haben in den vergangenen Jahren viele Anfragen erreicht, die Inhalte online verfügbar zu machen“, sagte die Sprechwissenschaftlerin Susanne Voigt-Zimmermann, die das Projekt koordiniert. Die Datenbank soll kontinuierlich erweitert und mit unterschiedlichen Aussprachevarianten ergänzt werden.

Aussprache-Datenbank der ARD viel älter, aber nicht frei zugänglich

Eine weitere Aussprachedatenbank wurde vor etwa 25 Jahren von der ARD gegründet. Die Datenbank ist nach Angaben des öffentlich-rechtlichen Senders jedoch nicht frei zugänglich, sondern den Mitarbeitern einiger Rundfunkanstalten vorbehalten.

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5 Kommentare im Forum
  1. Dazu würde ich gerne die ersten Sprechversuche eingefleischter Sachsen, Bayern oder Baden-Würtemberger hören, am besten zusätzlich sehen.
  2. Die Tagesschau hat auch so eine Datenbank! Damit jeder Ort und jeder Politiker weltweit korrekt ausgesprochen wird. Daran sollten sich manche (Lokal)-Radios mal ein Beispiel nehmen. Aber da haben die Sprecher wohl teilweise nicht mal eine Sprechausbildung oder warum holen sie hörbar Luft
  3. Die ARD hat insgesamt eine ADB (Aussprachedatenbank). Einer ihrer Väter (genauer: die Idee und Initiative stammt tatsächlich von ihm) ist Jürgen Kolb, 40 Jahre lang Sprecher beim hr gewesen. ... (bitte beachten, wie und wann er Blätter beiseite legt!) Das waren seine letzten hr-Nachrichten. Danach stand das Team draußen vor der Scheibe und applaudierte. Jürgen mochte Kopfhörer während des Nachrichtensprechens nicht. Er hatte den Kopfhörer gern unter dem Tisch auf einer Lautstärke, die noch nicht koppelt, ihm aber ermöglicht, den Verlauf eines Korrespondenteneinspielers mitzubekommen. Später war Jürgen bei den komplett "analog" (Tonband, Schallplatte, Röhren-Mischpult) abgefeierten Eifeler Radiotagen als Nachrichtensprecher dabei: ... An der Röhren-Studiotechnik des einstigen Bunkerstudios der NRW-Regierung: Andreas Knedlik (BR) und Jürgens hr-Kollege Ulrich Bessler. Jürgen im Zeitzeugengespräch bei Andreas Knedlik: Jürgen Kolb - digiandi.de - Das Hörfunkarchiv - sehr hörenswert! Ab 45:15 geht es um die Aussprachedatenbank. Und nun hat Jürgen seine 40 Jahre "Rotlichtmilieu" auch noch als Buch und - natürlich - als selbst gesprochenes Hörbuch veröffentlicht. Ich kenne es noch nicht, aber ich kenne Jürgen und ahne: das ist ein großer Spaß für alljene, die sich für Rundfunkgeschichte interessieren und die den Humor von Martin Perscheid mögen (das passt hier jetzt nur auf den ersten Eindruck nicht). Bei Rotlicht bitte kein Wasser zapfen https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1064670430 Jürgen Kolb :Bei Rotlicht bitte kein Wasser zapfen! - bei Hugendubel ...
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