Sukzessiv baut Audible seine Plattform aus – zum Beispiel mit einem journalistischen Live-Format. Und auch Google scheint auf dem Markt aktiv werden zu wollen.
Audible hübscht sein Œuvre mit einem einem journalistischen Live-Format auf. In Anbetracht größer werdender Hörbuch- und vor allem Podcast-Konkurrenz will man sich bei der Amazon-Tochter wohl sputen die Marktposition zu festigen und dem entsprechend das Angebot weiter vergrößern.
In zwei Interviews, die der Journalist Daniel Bouhs für das WDR5-„Medienmagazin“ mit dem Europa-Direktor für neue Inhalte bei Audible, Paul Huizing, und Radioeins-Chef Robert Skuppin vom RBB, führte, wird die Strategie der Vertriebsplattform und die Reaktion der Öffentlich-Rechtlichen darauf deutlicher. So planen die Hörbuch- und Podcast-Spezialisten künftig zwei Formate pro Monat herauszubringen. Außerdem wirbt Huizing für eine Zusammenarbeit bei Podcasts, wenn er betont: „Wir brauchen die ARD“ um Online-Audio-Erzählformen noch populärer zu machen.
In einem Fall ist er damit bei Skuppin zumindest schon einmal auf taube Ohren gestoßen. Eine Anfrage auf eine Zusammenarbeit bei einer journalistischen Liveshow lehnte der Radioeins-Chef ab. Das neue Audible-Projekt wird derzeit produziert. Freie RBB-Mitarbeiter, wie zum Beispiel Moderator und Autor Jörg Thadeusz, arbeiten jedoch schon jetzt auf eigene Faust mit Audible zusammen.
Skuppin sei laut eigenen Angaben neugierig was bei der Hörbuch- und Podcast-Plattform momentan geschehe, wahrt jedoch aktuell lieber Distanz. Im Gegensatz zu Spotify (Anm.: das Olli Schulz und Jan Böhmermann vom RBB abwarb) gebe es bei Audible „eine viel nachhaltigere Strategie, da etwas zu entwickeln und den Audiomarkt tatsächlich auch zu verändern. Deswegen nehme ich das tatsächlich ernst.“
Derweil scheint Google den Markt auch für sich entdeckt zu haben. Zumindest wird aufgrund einer laufenden Werbekampagne im Appstore Google Play darüber spekuliert, ob Google nicht schon bald eine eigene Hörbuch-Sparte öffnet. Bislang fristen diese ein Nischendasein bei Google Music. Der Konzern hatte schon in der Vergangenheit betont, sich intensiver mit Hörbüchern befassen zu wollen, bestätigte die Meldungen trotz Kampagne bisher aber nicht. Dadurch könnte Audible ein ganz neuer großer Konkurrent entstehen. [bey]
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