Die ARD bringt eine neue Version ihrer „Tagesschau“-App heraus. Im Vordergrund stehen dabei Videos. Die Neuentwicklung will die ARD allerdings nicht als Antwort auf den Jahre währenden Rechtsstreit mit den Verlagen verstanden wissen.
Die „Tagesschau“ hat eine umfassend erneuerte Version ihrer Smartphone-App herausgebracht. „Die neue App ist eine Reaktion auf die veränderte Mediennutzung“, sagte Christian Nitsche, Zweiter Chefredakteur der Redaktion ARD aktuell, am Mittwoch bei einer Präsentation in Hamburg. Im Vordergrund stünden die „Tagesschau“-Videos, damit könne die App auch den Interessen von Verlagen entgegenkommen.
Zugleich sagt Nitsche, die Neuentwicklung sei nicht als Antwort auf einen jahrelangen Rechtsstreit zwischen Verlegern und der ARD zu verstehen. Zuletzt hatte das Oberlandesgericht Köln am 30. September die bisherige „Tagesschau“-App anhand des Beispielstages 15. Juni 2011 als „presseähnlich“ und damit unzulässig erklärt.
Der Rundfunkstaatsvertrag schreibt vor, dass ein öffentlich-rechtlicher Sender zwar im Internet präsent sein darf, Text-Angebote wie in Tageszeitungen sind aber nicht erlaubt, die Online-Inhalte müssen sich auf Radio- und Fernsehsendungen beziehen.
Die Videobeiträge in der App der ARD-Nachrichtensendung erscheinen von nun an auch im besonders Smartphone-kompatiblen Hoch- und nicht mehr nur im Querformat. Die App gibt es für Smartphones mit den Betriebssystemen iOS und Android.
„Mit dem Format 9:16 kommen wir dem Verhalten der User entgegen, die ihre Geräte in der Regel hochkant halten“, sagte Nitsche. Die neuen Videobilder konzentrierten sich dabei automatisch auf das Hauptgeschehen. Wenn man das Handy dreht, kann man das Video aber auch im Querformat sehen. Dies sei „technisch weltweit einzigartig“, so Christiane Krogmann, Redaktionsleiterin von „tagesschau.de“. Vom Nachrichtenwert gehe im Hochkantformat nichts verloren, denn die Videos seien auf den zentralen Bildinhalt zugeschnitten.
Inhaltlich liege das Nachrichtenangebot auf gleichem Niveau wie bisher. Die App biete aber einen zusätzlichen Service: So können Nutzer selbst entscheiden, ob sie ein personalisiertes Angebot wünschen. Der Relaunch ist die umfassendste Weiterentwicklung der App seit ihrem Start im Dezember 2010. Die „Tagesschau“-App wurde bislang knapp elf Millionen Mal heruntergeladen. [dpa/kw]
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