Die ARD möchte in ihren Nachrichtensendungen künftig noch flexibler auf aktuelle Ereignisse reagieren können und stattet ihre Reporter daher mit einer Smartphone-App aus, die es den Reportern vor Ort ermöglicht, bei Bedarf direkt live via Handy ins Studio zu senden.
Wenn es zu einer Katastrophe oder auch einem Unglück kommt, muss es bei Nachrichtensendungen meist ganz schnell gehen. Reporter sind zwar in der Regel zügig vor Ort, doch bis der Übertragungswagen in Stellung gebracht ist und Bilder an das Studio senden kann, vergeht einiges an Zeit. Die ARD will dieses Problem nun umgehen und stattet die „Tagesschau“-Reporter mit einer speziellen Smartphone-App aus, die es ihnen erlaubt, bei Bedarf Livebilder via Handy ins Studio zu senden, wie die „taz“ am Donnerstag auf ihrem Online-Portal berichtete.
Satellitenfahrzeug und Übertragungswagen seien heute einfach nicht mehr flexibel genug für den schnellen Einsatz, erklärte „Tagesschau“-Chefredakteur Kai Gniffke. Mit der App seien Reporter und Korrespondenten vor Ort schneller Handlungsfähig, vor allem dann, wenn die Ereignisse sich so sehr überschlagen, dass die Qualität der Bilder als Kriterium hinten an gestellt werden muss.
Mehrere Duzend Reporter sind bereits mit der neuen Live-Funktion ausgestattet worden. Die klassische Produktionstechnik hat deswegen aber keineswegs ausgedient, fügte Gniffke hinzu. Die Smartphone-Reporter werden vor allem die Berichterstattung unmittelbar nach den Ereignissen verbessern, wenn eben noch kein Kamerateam vor Ort ist. [fm]
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