Nutzen die Deutschen keine Apps mehr? Der „Focus“ berichtet, dass der App-Hype vorbei ist. Jedenfalls in Deutschland. Während die mobile Internetnutzung weiterhin massiv ansteigt, steigt die Verbreitung von Applikationen immer weniger.
Whatsapp, Quizduell und mittlerweile auch der Facebook Messenger finden sich auf fast jedem Smartphone. Der Hype um die Apps scheint allerdings vorerst vorbei zu sein. Wie der „Focus“ unter Berufung auf eine Studie des Marktforschungsinstitutes Comscore berichtet, laden 2/3 aller 40 Millionen deutschen Smartphone-Nutzer (über 18 Jahren) gar keine Apps mehr auf ihre Handys, 20 Prozent der Nutzer nur noch ein bis zwei pro Monat.
Zu ähnlichen Ergebnissen kam die Beratungs- und Prüfungsgesellschaft Deloiitte. Deloitte-Technik-Experte Ralf Esser sagte dem Magazin: „Der Hype ist vorbei; die Nutzer machen keine Experimente mehr. 52 Prozent der deutschen Nutzer laden keine Apps mehr herunter. Niemand braucht die 300. Fußball-App.“
Die App-Ökonomie in Europa steigt durchschnittlich nur noch um 12 Prozent pro Jahr. In Asien, wo in vielen Ländern Smartphones erst in Mode kommen, ist das Wachstum ungleich größer. Das ist der Knackpunkt: Wer sich ein Smartphone zulegt, lädt zu Beginn viele Apps auf sein Gerät. Danach lässt die Download-Freudigkeit zwangsläufig nach, denn man hat ja alles, was man benötigt. Die beliebtesten Apps kommen von Facebook (inklusive Whatsapp und Instagram) und von Google. Wer einmal einen Messenger und ein Navi auf dem Handy hat, holt sich selten noch eins und noch eins.
Über die Nutzung von Apps und die mobile Internetnutzung sagt das freilich wenig aus. Die steigt weiterhin kontinuierlich. Die ARD-ZDF-Online-Studien zeigen: 2013 gingen 41 Prozent der Online-Nutzer mobil ins Internet. 2009 waren es noch 11 Prozent. Die Tendenz steigt, vor allem in jüngeren Altersgruppen: Bei den 20- bis 29-jährigen stieg der Anteil zwischen 2009 und 2013 von 18 Prozent auf 68 Prozent. [cpech]
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