Apple braucht ein neues Erfolgsprodukt und rührt daher kräftig die Werbetrommel. Innerhalb der drei Monate seit dem Start der Apple Watch hat der Konzern ebenso viel ausgegeben, wie damals bei der Einführung des viel lukrativeren iPhones.
Apple tut alles, um möglichst viele Kunden auf seine neueste Innovation aufmerksam zu machen: Allein in Deutschland hat der iPhone-Konzern 13,5 Millionen Euro Bruttowerbeausgaben zu verzeichnen – und das in nur drei Monaten seit der Einführung der Apple Watch am 24. April.
Der größte Anteil der Gelder floss in die TV-Werbung, Zeitungen und Zeitschriften ließ Apple sich nur 627 640 Euro kosten. „Apple setzt bei der Werbestrategie für die neue Watch fast ausschließlich auf TV“, erklärt Dietmar Kruse, bei den Marktanalysten von Ebiquity verantwortlich für Kontinentaleuropa. Wie bei Apple üblich wurde einige Wochen vor und nach der Produkteinführung der stärkste Werbedruck aufgebaut. Kruse ergänzte: „Angesichts des hohen Werbeinvestments dürfte die Erwartungshaltung eines erfolgreichen Abverkaufs der Watch seitens Apple sehr hoch sein.“
Beim Vergleich mit den Werbekosten für das iPhone 6 und 6 Plus wird deutlich, dass Apple verhältnismäßig viel für seine Watch ausgegeben hat. Bei der Einführung des Smartphones im September 2014 hat der Apfel-Konzern in den zwei Folgemonaten rund 11,9 Millionen Euro in die Werbung investiert.
Im gleichen Zeitraum waren es bei der Apple Watch ebenfalls knapp zehn Millionen. Wenn man bedenkt, dass die smarte Uhr ein völlig neues Produkt ist und bestenfalls einen Bruchteil der Gewinne des iPhones einfahren wird, ist das sehr viel. Zur genauen Höhe der Nachfrage verrät der Konzern nichts, denn auch bei der Bekanntgabe der Quartalszahlen vor wenigen Tagen ließ Tim Cook offen, wie rentabel das Produkt tatsächlich ist. Auf konkrete Verkaufszahlen wartete man vergebens.
Diese Geheimniskrämerei wirkte sich postwendend auf die Börse aus: Durch die Verunsicherung der Aktionäre verlor die Apple-Aktie deutlich an Wert. [ag]
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