Gute Nachricht für Vielreisende: Apple SIM kommt bald nach Deutschland und ermöglicht mit einer SIM-Karte das Buchen eines Datentarifs von diversen Mobilfunkanbietern in rund 90 Ländern.
Die SIM-Karte von Apple ist in den USA und Großbritannien bereits seit Herbst 2014 auf dem iPad Air 2 und dem iPad mini 3 verfügbar. Auch in den deutschen Apple Stores soll die Karte nun Einzug halten.
Apples SIM-Karte eignet sich besonders für die Nutzung im Ausland. Hält sich der Nutzer im Ausland auf, muss er nicht erst nach einem passenden, lokalen Anbieter suchen und dort eine SIM-Karte kaufen, sondern kann die benötigten Datenpakete einfach und direkt auf seine Apple SIM buchen.
Prinzipiell sollte das auch im Heimatland funktionieren, denn der Sinn hinter der Apple SIM ist, den Mobilfunkbetreiber ohne SIM-Karten-Tausch wechseln zu können. Allerdings hat die Praxis in den USA bisher gezeigt, dass die Mobilfunkanbieter dieser Praktik gerne einen Riegel vorschieben. So werden die Karten bei der Erstaktivierung an das Netz dieses Anbieters gebunden und damit funktioniert der Wechsel nur noch im Ausland.
GigSKy hat sich auf das Anbieten von Datentarifen speziell für die Apple SIM-Karte spezialisiert und hat bisher Tarife für 90 Länder im Portfolio. Diese variieren von Land zu Land und sind teilweise recht kostenintensiv. So kostet beispielsweise das größte erhältliche Datenpaket in den USA 50 Euro, während es in Australien für denselben Preis nur 500 MB gibt.
Inzwischen ist dieses Datenpaket von GigSky mit der Apple SIM schon jetzt genauso teuer oder sogar günstiger, als es 2017 nach der Abschaffung der Roaming-Gebühren sein wird. Aktuell liegt der Preis für ein Megabyte bei 20 Cent, ab 2017 kostet es maximal fünf Cent. Das würde einen Preis von 50 Euro für ein Gigabyte ergeben – genau derselbe Preis, den man mit GigSky bereits jetzt beispielsweise in Frankreich bezahlt. In Italien erhält man derzeit für 50 Euro sogar drei Gigabyte.
Netzbetreiber halten es für fraglich, ob sich die Apple SIM in Deutschland durchsetzen wird. Das liegt vor allem auch daran, ob sich die Karte auch in anderen Apple-Geräten als iPad Air 2 und iPad mini 3 nutzen lässt. Überdies scheint es so, dass die hiesigen Netzbetreiber recht wenig von der Apple SIM zu halten scheinen. Vodafone hat sich bereits dagegen ausgesprochen und die Telekom plant selbst im nächsten Jahr eine umprogrammierbare SIM-Karte auf den Markt zu bringen. [ag]
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