Wie das US-Magazin „Variety“ berichtet, plant Apple offenbar, ins Content-Geschäft einzusteigen. Der Apfelkonzern erwägt die Produktion eigener Serien und Filme, es soll in den vergangenen Wochen bereits Gespräche mit Hollywood-Studios gegeben haben.
Apple plant den nächsten großen Coup: Offenbar will der iPhone-Hersteller nun auch ins Content-Geschäft einsteigen und plant die Produktion eigener Videoinhalte. Unklar ist bisher, ob es um Filme oder Serien oder um beides gehen soll. Laut dem US-Magazin „Variety“ soll es bereits Gespräche mit Hollywood-Studios gegeben haben, um beim Interesse seitens der Produzenten vorzufühlen.
Im Konkurrenzkampf mit Netflix und Amazon Prime wäre die Entwicklung eigener und exklusiver Inhalte ein wichtiger Schritt. Mit seinem globalen Webradio-Programm Beats 1 hat Apple den Anfang in Richtung eigener Content ja gemacht, da ist die Produktion eigener Videoinhalte die logische Folge. Wie weit die Planung bei Apple bisher ist, ist ungewiss, da der iPhone-Konzern sich bislang nicht zu den Berichten geäußert hat. Es gibt aber Gerüchte, dass Apple ebenfalls die „Top Gear“-Stars unter Vertrag nehmen wollte, doch letztlich hatte Amazon dieses Wettbieten im Juli gewonnen.
Sollte Apple tatsächlich eigene Inhalte produzieren, würde das Bewegung in den Streaming- und klassischen TV-Markt bringen. Nicht nur wenn man die Konkurrenz zu Netflix, Amazon und Hulu betrachtet, sondern auch zu Hollywood. Apple wäre ein starker Konkurrent, der die Augen der Zuschauer vom traditionellen (Pay-)TV weglocken oder aber genauso gut einen neuen Käufer von Inhalten bereits existierender Studios darstellen könnte.
Für Apple selbst wäre der Schritt in die Entwicklung eines eigenen Programms bedeutsam, aber nicht unbedingt weltbewegend. Die Finanzierung von eigenem exklusivem Inhalt wäre eine interessante Strategie im Konkurrenzkampf mit Amazon, Google und Facebook, wo Nutzer die meiste Zeit verbringen. Die Hunderte von Millionen Dollar, die nötig sind um ins TV- und Filmgeschäft einzusteigen, wären dabei Kleingeld für Apple CEO Tim Cook, der über 200 Billionen Dollar laut Unternehmensbilanz zur Verfügung hat.
Die Details sind vage, da sich Apple auf einer sehr frühen Stufe dieser Entwicklung befindet. Es ist unklar, ob sich das Unternehmen wie Netflix strukturieren will und mit Produktionsunternehmen außerhalb arbeiten wird oder ein internes Studio errichtet, wie Microsoft es mit seinem unglücklichen Xbox Entertainment Studio getan hat. [am]
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