Apple bleibt seinem Musikstreaming-Dienst Apple Music treu und weist das Interesse an anderen Diensten, das dem iPhone-Konzern in Medienberichten unterstellt wurde, zurück.
Die Spekulationen über ein Interesse von Apple an dem Musikstreaming-Dienst Tidal des Rapstars Jay Z haben sich endgültig zerschlagen. „Wir sind nicht auf den Kauf irgendeines Streaming-Dienstes aus“, sagte Apple-Manager Jimmy Iovine der Website „Buzzfeed“ in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview. „Wir laufen unser eigenes Rennen.“
Im Sommer hatte unter anderem das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf informierte Personen von Gesprächen zwischen Apple und Tidal berichtet. Jay Z versucht, seinen Streaming-Dienst mit einem Exklusiv-Angebot bekannter Künstler wie seiner Ehefrau Beyoncé attraktiver zu machen und nimmt dafür auch hohe Kosten in Kauf.
Marktführer im Musikstreaming, bei dem die Songs direkt aus dem Netz abgespielt werden, ist Spotify aus Schweden. Der Pionier des Geschäftsmodells erreichte inzwischen die Marke von 40 Millionen zahlenden Abo-Kunden und wuchs zuletzt deutlich schneller als die Nummer zwei Apple Music.
Bei Spotify kamen seit der vergangenen Wasserstandsmeldung Mitte März rund zehn Millionen Abo-Kunden hinzu. Spotify hat auch eine Gratis-Version und nach Stand von Juni insgesamt mehr als 100 Millionen aktive Nutzer. Apple Music, das auf ein werbefinanziertes kostenloses Angebot verzichtet, hat nach Angaben von vergangener Woche 17 Millionen Abo-Kunden – zwei Millionen mehr als Anfang Juni.
Beim Start von Apple Music im Sommer 2015 hatten einige Branchenbeobachter erwartet, dass Apple dank der starken Position im Download-Geschäft und der vorinstallierten Musik-App auf dem iPhone den Streaming-Markt schnell aufrollen könnte. In der gerade eingeführten neuen iPhone-Software iOS 10 gestaltete Apple auch die Musik-App um und will jetzt unter anderem die vorgeschlagenen Playlisten besser personalisieren.
Der Musik-Manager und Produzent Iovine war mit der Übernahme des Kopfhörer-Anbieters Beats zu Apple gekommen, zu dem auch ein Streaming-Musikdienst gehörte. Apple setzte zuvor vor allem auf den Verkauf von Songs zum Herunterladen. [dpa/kw]
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