Apple überlässt den Platz im digitalisierten Klassenzimmer nicht kampflos Rivalen wie Google und Microsoft. Der Konzern setzt dabei auf sein iPad und lockert erstmals seine Nutzungsbedingungen ein bisschen.
Apple will mit einem verbesserten Modell seines iPad-Tablets stärker in Schulen Fuß fassen. Das Gerät unterstützt jetzt auch den Apple-Stift, der bisher nur mit den teureren Pro-Modellen funktionierte, kündigte der Konzern am Dienstag in Chicago an.
Die neue iPad-Version wird in Deutschland ab 349 Euro verkauft und ist damit 50 Euro günstiger als das bisher günstigste iPad. In den USA bleibt der Startpreis bei 329 Dollar für Verbraucher und 299 Dollar für Schulen.
Zudem gibt es neue Software, über die Lehrer mit ihren Klassen digital Arbeiten können. Mit der App „Classroom“ für Mac-Computer können sie die Arbeit in der Klasse koordinieren. Über die Software-Schnittstelle „ClassKit“ können Entwickler ihre Programme einbinden. Für kreative Aufgaben stellt Apple Musik- und Videobearbeitungs-Programme bereit.
Für Schulen lässt Apple auch erstmal einen einfachen Profil-Wechsel auf den iPads zu – es reicht nur, Benutzername und Passwort einzugeben. Normalerweise sind iPhones und iPads fest an ein Apple-Nutzerprofil gebunden. Das kostenlose Speichervolumen auf Apples iCloud-Servern für Schüler wurde von bisher 5 Gigabyte auf 200 Gigabyte hochgeschraubt.
Die Kombination aus Stift und schnellem Prozessor soll beim neuen iPad auch Anwendungen wie zum Beispiel das digitale sezieren eines Froschs auf dem Bildschirm erlauben. Apple-Manager Greg Joswiak betonte, dass solche Anwendungen mit anderen in Schulen gängigen Computer-Geräten nicht möglich seien.
Im für Apple wichtigen US-Markt hat inzwischen Google mit seinen günstigen Chromebook-Laptops und kostenlosen Web-Anwendungen für E-Mail oder Textverarbeitung die Führung übernommen. [dpa]
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