Wer sich den Werbespot zu Amazons neuem Produkt Echo anschaut, der denkt tatsächlich zuerst an Film-KIs, die irgendwann vom Helfer zum Täter werden. Zu ungewohnt, aber aus Filmen vertraut, ist das Gezeigte. „Echo“ ist ein Lautsprecher, der alles aufzeichnet, was gesprochen wird und an die Amazon-Server schickt. Der Slogan lautet: „Always ready, connected and fast. Just ask.“ Echo ist ständig mit der Cloud verbunden und hört ständig zu, wird selbst aber erst aktiv, wenn man das Aktivierungswort „Alexa“ sagt.
Dann antwortet Echo mit einer Frauenstimme. Es hilft beim Buchstabieren, es beantwortet, wie das Wetter am Wochenende in Los Angeles wird, es spielt gespeicherte Playlists ab und aktualisiert die Einkaufsliste. Echo soll dabei immer klüger werden. Das „Gehirn“ der Säule ist ständig mit der Cloud verbunden, merkt sich Informationen, fügt nach und nach automatisch Funktionen hinzu. Echo soll sich sogar die Sprachgewohnheiten und persönlichen Vorlieben des Nutzers merken.
Dabei soll die Spracherkennung auch quer durch den Raum und bei laufender Musik funktionieren, insgesamt sieben verbaute Mikrofone machen es möglich. Ganz nebenbei soll der Lautsprecher tatsächlich auch als Lautsprecher fungieren. Das dürfte in den kommenden Wochen aber kaum Gegenstand der Diskussion sein. Bei Twitter wird Echo bereits als Wanze bezeichnet. Die Häme in öffentlichen Netzwerken kann Amazon nicht überraschen.
In der DDR hatten wir Angst vor Überwachungswanzen. Heute kann man sie freiwillig zu Hause installieren: #AmazonEcho
— stefanolix (@stefanolix) 7. November 2014
t.co/HF35LGnqYc
Da freut sich die NSA #amazonecho https://t.co/1d2fS2B10D
— Andreas T. (@Nightwolf42) 7. November 2014
Zunächst wird Echo nur auf dem US-Markt erscheinen. Der Online-Shop listet den Lautsprecher für 199 US-Dollar, Prime-Kunden zahlen 99 US-Dollar. Derzeit ist Echo allerdings nur per Einladung erhältlich. Diese muss man bei Amazon erst einmal beantragen. [chp]
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